Aber sag es keinem!

Aber sag es keinem!

Es heißt immer, dass eine Schwangerschaft ja keine Krankheit sei und man einfach wie bisher weiter machen soll. In meinen Augen ist es natürlich keine Krankheit, sondern etwas viel Ansteckenderes – ein unglaubliches Gefühl. Freude, Trauer, Angst, Panik, Euphorie. Wie soll man das bitte verstecken? Da lässt sich eine durch Schnupfen gerötete Nase leichter überpudern.

Es wird einem meist geraten sich bis zur 12. Woche noch sehr bedeckt zu halten, da es die riskanteste Zeit ist. Ich für meinen Teil wollte mich auch daran halten, aber mein Mund war schneller als mein Gehirn und so wussten es ein paar wenige, ausgewählte Leute, die alle versprachen es für sich zu behalten. Aber das kennen wir ja, es funktioniert meist nicht immer und läuft ab wie bei dem Spiel „stille Post“.

Einer flüstert es weiter und am Ende kommt meist totaler Unsinn dabei raus. So etwas ist selten böse Absicht, sondern kommt eher daher, dass das Erzählte dein Gegenüber selbst so freut, dass er es am liebsten über Flugblätter verbreiten möchte. Wenn man sich also uneinig ist, ob die Person auch mit einem schlechten Verlauf der Schwangerschaft umgehen könnte oder sich nicht sicher ist, ob die Info wirklich an der richtigen Stelle ist – lieber noch etwas warten und seine Gedanken anderweitig aus dem Kopf bekommen.

Super funktioniert das zum Beispiel in Form eines Briefes oder einem Art „Baby-Tagebuch“. Es hilft an mancher Stelle auch eine Liste, auf der man Personen auflistet, denen man es gerne sagen möchte. Der Vorteil hierbei ist natürlich auch, dass man sich gut überlegen kann, wie man es denn verkündet und auch warum man es der Person schon jetzt sagen möchte.

In meinem Fall musste ich mich daran gewöhnen, dass ich jetzt in einer Kleinstadt lebe und Gerüchte hier funktionieren wie auf dem Schulhof. Auch wenn ich es nur einem engen Kreis von Personen erzählt hatte, verbreitete es sich sehr schnell und wir bekamen viele Glückwünsche aber auch neue Versionen unserer Geschichte zu hören. So war ich zum Beispiel plötzlich erst 17 und ungewollt schwanger mit Mehrlingen – Vater selbstverständlich unbekannt. Im ersten Moment hat man das Bedürfnis sich zu erklären, aber das schwenkt sehr schnell zu einem Lachen über.

Wichtig ist sich gerade jetzt in dieser hormongesteuerten Zeit nicht unnötig mit solchen Dingen zu beschäftigen. Es ist wie in vielen Situationen im Leben, es gibt immer jemandem der es besser weiß und urteilt oder einem vorschreiben möchte, wie man mit solchen Dingen umzugehen hat. Der Unterschied jetzt ist das „Mutter werden“. Da kommt jemand der dich als Mutter braucht und dem es nicht gut tut, wenn du dir unnötig Gedanken oder Sorgen machst. Es ist dein Weg und zu deinen Entscheidungen musst du stehen.

Es ist nicht wichtig was andere über einen denken oder gar von euch halten. Es zählt glücklich zu sein und sich zu lieben – egal was kommt oder war. Wenn man als werdende Eltern den Wunsch hat, schon vor der 12. Woche darüber zu reden – dann tut es! Aber man sollte doch immer im Kopf behalten, dass es euer kleines Wunder ist, das keiner besser oder schlechter machen kann, weil es für euch perfekt ist. Und um auch Erfahrungswerten zu glauben, ist es eben einfach eine riskante Zeit und sollte es zu Komplikationen kommen, so werden die Leute Mitleid entwickeln und genau das ist es eher, wovor es mir graut.

Bleibt euch treu und hört auf euer Gefühl!

Mau

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