Achtung, emotionales Bündel!

Achtung, emotionales Bündel!

Langsam aber sicher nehme ich zu. Auf der Waage sind das jetzt, Mitte des 5. Monats, zwar erst 1,5 kg – aber dafür habe ich schon einen ganz schönen Ranzen vorne dran hängen. Zu leugnen ist „es“ also nicht mehr, und angefasst werden muss der Bauch natürlich auch die ganze Zeit. Am allermeisten von mir selbst – ich könnte ja vergessen, dass da ein kleiner Akrobat drin steckt. Aber auch andere Menschen sind immer herzlich willkommen, sich mit mir zu freuen und sich selbst davon zu überzeugen, dass es da nicht nur wabbelt, sondern ein richtiger Babybauch dahinter steckt. Und das tun die Leute auch gerne (sowohl anfassen als auch freuen). Viele fragen mich noch immer, ob es denn geplant war und ob ich denn bereit sei. Das finde ich auch besser, als wenn hinter meinem Rücken Vermutungen angestellt werden.

Dann habe ich im Moment sehr nah am Wasser gebaut und bin total emotional. So kommt es schon mal vor, dass einige Tränen vergossen werden, wenn ich unseren Hund Lotte ansehe oder einen animierten Film über Schnecken. Wobei man beachten muss, dass die Schnecke „Turbo“ hieß und durch einen kleinen Motor auf seinem Rücken an Autorennen teilnehmen konnte. Also bitte, liebe Freunde, wenn das mal kein ausreichender Grund ist, um die ein oder andere Träne zu vergießen …

Da ich unglaublich tolle Freunde habe, wird mein Kleines ungefähr 15 Tanten haben. Zusammengesetzt aus meinen unzähligen Geschwistern, alten Freunden und denen, die ich während meiner Zeit in New York kennen und lieben gelernt habe. Gerade diese freuen sich immer überschwänglich, reden stets von „unserem“ Baby und davon, wie es sein wird, wenn sie alle zum ersten Mal Tante werden, was dann gekauft und unternommen wird und so weiter. Klingt vielleicht komisch, aber für mich sind diese Aussagen riesengroße Gesten der Liebe und Zuneigung. Meine Familie ist um einiges gewachsen in den letzten Jahren und ich bin dankbar, Menschen um mich zu haben, die stets da sind, wenn ich wegen Schneckenfilmen weine oder mal wieder gerührt bin, wenn mich ein kleines Geschenk in Form von einer selbst genähten Hose, die nicht als solche erkannt werden kann, erreicht.

Genauso glücklich bin ich über die Bemühungen von Daniel. Gerade jetzt, wo auch er sich mit Veränderungen und Eltern-Gedanken auseinandersetzt: „Wird es finanziell hinhauen? – Wird unsere Beziehung leiden? – Bin ich ein guter Vater und kann ich meinem Kind alles bieten?“ Nur Letzteres kann ich ihm immer wieder bestätigen und trotz eigener Ängste versichern: Er wird ganz sicher ein super Papa werden. Genauso wie er ein super Partner ist. Nicht nur, weil er mir oft Frühstück ans Bett bringt oder das Badezimmer vorheizt, bevor seine verfrorene Frau das Bett verlässt. Oder stets den Radio-Sender ändert, sodass ich meine Lieblingsmusik hören kann, sobald ich in das Auto steige (das er zuvor für mich umgeparkt hat). Aber all diese Kleinigkeiten weiß ich sehr zu schätzen – und so regen mich die getragenen Klamotten über dem Badewannenrand und die falsch eingeräumten Küchenschubladen nicht mehr ganz so sehr auf, wenn ich mal wieder meine emotionale Phase habe.

Zum Glück ist dafür im Moment nicht ganz so viel Zeit, da ich meistens abgelenkt und beschäftigt bin. Erst vor Kurzem stand eine Familienrodeltour an, bei der man erst einen Berg hochwandert, in eine Hütte einkehrt und dann den ganzen Weg mit dem Schlitten wieder hinunterfährt. Auch wenn es meiner Mama erst nicht so recht war, dass ich bei dieser „waghalsigen“ Aktion mitgemacht habe, hatten wir einen Riesen-Spaß an der frischen Luft – und der kleinen Schlittenfahrer in meinem Bauch bestimmt auch.

Inzwischen haben wir auch die ersten Babysachen und das Kinderzimmer gekauft. Die Möbel lassen wir uns zwar erst Ende Mai liefern, aber kleine Strampler, der Maxi-Cosi und die Tragetasche schmücken schon jetzt das noch fast leere Zimmer. Bei der Auswahl der Möbel ging es hoch her und meine Schwägerin in spe hatte ihre Mühe, uns im Zaum zu halten. Ich wollte weiß, neutral und nicht zu modern – und Daniel wollte einfach nur Holz und massiv. Im letzten der 4 Läden wurden wir dann doch noch fündig (und konnten sogar all unsere Wünsche kombinieren). Außerdem war das Ganze auch noch bezahlbar. Zack … und schon wird alles noch ein wenig realer. Müde und glücklich konnten wir uns also auf den Heimweg machen, mit unserem Lieferschein für ein Kinderzimmer im Gepäck.

Es ist immer noch aufregend, ein kleines Baby in seinem Bauch mit sich herumzutragen. Jeden Tag muss ich mir das wieder bewusst machen … und es ist auch nach viereinhalb Monaten noch immer irgendwie surreal. Obwohl nun die Halbzeit erreicht ist. Verrückt. Nun genieße ich jeden Tag und versuche, nicht ganz so emotional zu sein, während ich mich über Sonnenstrahlen freue und auf den herbeigesehnten Sommer warte.

Liebe Grüße vom kleinen Wunder und seiner Mama

Kommentare (0)

Schreiben Sie ein Kommentar

Die mit einem Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.