Beikoststart!

Beikoststart!

Wo ist das halbe Jahr nur geblieben? Wo sind die beiden winzig kleinen hilflosen Wesen hin, die aneinander gekuschelt in dem riesig wirkenden Zwillings-Stubenwagen lagen? Ich glaube, ich gebe eine Vermisstenanzeige auf und beantrage, dass die Zeit stehen bleibt oder sogar zurückgedreht wird. So oft habe ich mir in der Schwangerschaft sagen lassen, dass das erste halbe Jahr mit Zwillingen extrem anstrengend und kräftezehrend sein soll. Liebe angehende Zwilli-Mamas – lasst euch so etwas nicht einreden und euch nicht verrückt machen – ich habe es in keinster Weise so empfunden. Natürlich ist es nicht immer einfach und es bleibt einiges im Haushalt liegen, aber die gemeinsame Zeit gibt euch keiner zurück. Genießt jeden Moment mit den Zwergen! Genau ein Jahr ist es her, dass wir von der Zwillings-Schwangerschaft erzählt haben und diese Nachricht in unserem kleinen Ort schnell die Runde machte. Meinen Babybauch konnte ich nicht mehr verstecken. Mein Bauch ist immer noch nicht wieder ganz fest, aber es wird langsam. Dank der Rückbildungsübungen habe ich mir zum Ziel gemacht, bis zu den Herbstferien meinen alten Bauchumfang und mein altes Gewicht wiederzubekommen. Noch achte ich nicht auf Kalorien und Kohlenhydrate. Aber sobald ich abgestillt habe, werde ich mich ausgewogener ernähren und die Süßigkeiten minimieren. Abstillen – warum fällt es mir bloß so schwer? Es ist so endgültig. Eigentlich kann ich sehr stolz darauf sein, dass ich meine Babys über ein halbes Jahr mit meiner Milch versorgen konnte, wenn auch in den letzten Wochen nicht mehr voll. Die Milchpumpe war und ist immer noch mein ständiger treuer Begleiter. Mittlerweile pumpe ich aber nur noch zweimal am Tag ab. So reicht es pro Kind für eineinhalb Mahlzeiten am Tag. Die dafür aufgewendete Zeit wird immer knapper, da ich wieder stundenweise in unserem Betrieb arbeite. Daher habe ich jetzt den endgültigen Entschluss gefasst, in den nächsten Tagen immer weniger zu pumpen und spätestens in zwei Wochen abgestillt zu haben. Unser Beikoststart war ein voller Erfolg! Die Hochstühlchen sind schon besorgt und aufgebaut, aber da Marlon und Sophie noch nicht sicher genug sitzen können, füttere ich beide noch liegend in den Wippen. Gestartet sind wir in der ersten Woche mit Frühkarotten, welche ich seit einigen Tagen mit Kartoffeln mische. Beide strahlen mich an und reißen ihre Münder wie kleine Vögelchen weit auf. Sie lieben es und sind ganz aufgeregt! Doch wenn es im Wechsel nicht schnell genug geht, wird gemeckert. Marlon pustet gerne auf den Löffel, daher ziehe ich beim Füttern meine Kochschürze an. Sicher ist sicher! Damit der intensive Geschmack der Zutaten und auch die Vitamine erhalten bleiben, bereite ich die Mahlzeiten im Dampfgarer zu. Wenn es aber mal schnell gehen muss, gibt es gekaufte Gemüse-Gläschen für Babys. Endlich war das Wetter besser und wir konnten viel spazieren gehen. Am Wochenende habe ich die beiden großen Brüder zur Oma gebracht und waren alle zusammen in einem Thermalbad schwimmen. Die Wassertemperatur war für die Zwerge perfekt. Damit beide komplett mit dem Oberkörper unter Wasser waren und sich frei bewegen konnten, habe ich die Baby-Halsschwimmreifen mitgenommen. Natürlich musste man aufpassen, dass Marlon und Sophie nicht zu sehr strampeln und das Wasser über den Rand ins Innere schwappt, aber es war ein riesen Spaß. Beide waren sichtlich begeistert und quiekten vor Freude. Marlon war sogar zum Schluss so tiefenentspannt, dass er im Wasser einen Moment einnickte. Das Duschen fanden beide weniger prickelnd, doch nach kurzer Zeit warm eingepackt in ihren Kapuzen-Badetüchern hatten sie sich wieder beruhigt. Apropos: Ich kann mich nicht mehr darauf verlassen, dass unsere Zwerge dort liegen, wo ich sie hingelegt habe. Besonders Marlon kugelt ständig von der Krabbeldecke runter quer durch das Wohnzimmer. So langsam aber sicher werden sie mobil und ich muss anfangen, unser Haus kindersicher zu machen. In Kürze steht auch in einer unserer Filialen die Renovierung und Fertigstellung der neuen Geschäftsräume inklusive Umzug an. Besonders bei der optischen Gestaltung werde ich mich einbringen, damit die Verkaufsfläche ansprechend und modern ausschauen wird. Auch die Werbung für die bevorstehende Neueröffnung ist in Arbeit. Sehr praktisch, dass ich mir meine Arbeitszeiten selber einteilen und viel von zu Hause aus erledigen kann. In meinem nächsten Beitrag berichte ich euch über viele weitere spannende Entwicklungs-Schritte von Marlon und Sophie – und von unserem ersten abendlichen Ausgang ohne Kids.

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