Betreuung durch die Hebamme

Betreuung durch die Hebamme

Noch kann ich nicht gerade davon reden, dass Alltag eingekehrt ist. Aber wir haben uns schon ganz gut an die neue Situation gewöhnt.  Sehr viel dazu beigetragen hat die  Nachbetreuung durch die Hebamme. Die möchte ich auf keinen Fall missen! In den ersten zehn Tagen hat die Hebamme jeden Tag vorbeigeschaut: um die Kleine zu wiegen, ihren Nabel und die Rückbildung meiner Gebärmutter zu kontrollieren, um mir erste Beckenbodenübungen zu zeigen und Tipps zur Versorgung und zum Stillen zu geben. Keine Frage, kein Anliegen ist zu unbedeutend, als dass wir es nicht ansprechen könnten: Wie ziehe ich das Baby an, damit es nicht friert und nicht schwitzt? Ist mein Wochenfluss zu stark? Wie gewöhne ich die Kleine an die Flasche, ohne sie von der Brust zu entwöhnen? Können wir Fernsehen, wenn das Baby mit im Raum ist? Und so weiter, und so weiter. Auf fast alles hat die Hebamme eine Antwort oder zumindest einen Rat – den man dann annehmen kann oder auch nicht. Denn auch wenn sie eine Fachfrau ist: Viele Hebammen – so auch meine – sind wohl sehr alternativ eingestellt. Ich richte mich zwar in den meisten Dingen nach ihrem Rat, aber das ist natürlich nicht jedermanns Sache. Vieles bespreche ich daher zusätzlich mit erfahrenen Eltern in meinem Familien- und Bekanntenkreis.

Nun kommen die ersten Tage ohne Hebamme und bald besucht sie uns nur noch nach Bedarf. Wenn allerdings drängende Fragen auftauchen oder wir  irgendwelche Probleme bekommen, können wir sie jederzeit anrufen. Handelt es sich um eine Kleinigkeit, klären wir das am Telefon. Aber sie kommt auch kurzfristig vorbei, wenn Dinge ihrer Begutachtung bedürfen oder wenn es größeren Gesprächsbedarf gibt.

Die Krankenkasse trägt diese Betreuung – und ich wäre bei vielen Sachen sehr verunsichert, wenn ich die Beratung durch diese kompetente Ansprechpartnerin nicht hätte. Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, wie das zum Beispiel meine Mutter hinbekommen hat damals. Sie hatte weder Vor- noch Nachbetreuung. Wenn irgendetwas war, musste sie mit mir und meinen Geschwistern gleich wieder in die Klinik fahren und Rat konnte sie sich höchstens von ihrer eigenen Mutter holen…

Ich hoffe daher für alle jungen Mütter und die, die es noch werden wollen (und natürlich auch für uns  – Johanna soll nicht unser einziges Kind bleiben), dass die Politik bald eine Lösung des Haftpflichtproblems der Hebammen findet. Denn wenn es die Freiberuflichen nicht mehr gibt, sieht es schwarz aus mit einer so engen und persönlichen Betreuung zu Hause. Das wäre ein großer Verlust!

Eure noch gut betreute Karina

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