Brief an meinen Liebsten

Brief an meinen Liebsten

Lieber Daniel, auch Du sollst nicht leer ausgehen und hast es mehr als verdient, (zur Abwechslung) ein paar nette Dinge über Dich zu hören. Auch wenn Du ständig welche lesen kannst, hören tust Du sie von mir eher selten. Zum einen, weil ich eine doofe Zicke sein kann, und zum anderen, weil ich mich oft sehr schwer dabei tue, auszusprechen und zuzugeben, was ich für Dich fühle. Und dass ich weiß, was ich an Dir habe. Dass ich weiß, Du würdest alles für mich tun und mir die Welt zu Füßen legen. Dass ich Dich vermisse und die Stunden zähle, wenn wir uns wiedersehen und Du von der Arbeit kommst, zeigt gerade mir sehr deutlich, dass Du offenbar passend für mich sein musst. Auch wenn ich Dich dann zuerst anmotze und Dir vorwerfe, dass Du die Spülmaschine wieder einmal falsch eingeräumt hast. Auch, wenn ich mich wegdrehe, wenn Du mich küssen willst und ich oft Deine unbeschreibliche Liebe nicht zulassen kann, möchte ich eigentlich genauso erreichbar für Deine Liebe sein wie Du für meine. In einem früheren Blog habe ich einmal geschrieben, dass Du sicher eine bessere Mutter werden wirst als ich. Das stimmt nicht. Überhaupt nicht. Was ich in den letzten Wochen aber gelernt habe, ist, dass das überhaupt nicht schlimm ist. Dass Dir der Umgang mit unserem kleinen Wunder nicht leicht fällt und Du Dich erst daran gewöhnen musst, dass der Alltag ganz anders ist als noch vor drei Monaten. Wenn Du nach kürzester Zeit verzweifelst, weil Mika sich nicht sofort beruhigen lässt – das habe ich jetzt gelernt – ist ganz normal. Dass meine beiden Männer sich erst noch kennenlernen müssen, ist völlig in Ordnung. Dass Du Dich noch an den Kleinen gewöhnen musst, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als ich, ist nun in Ordnung für mich. Was ich mittlerweile von anderen Mamas weiß: Nicht alle Männer kommen mit einem so kleinen Menschen auf Anhieb gut klar und sind tiefenentspannt im Umgang mit ihnen. Und auch viele Mamas sind oftmals genervt von den Papas und deren Verhalten. Das bedeutet aber nicht, dass Du schlechter bist als andere. Wenn Du gestresst mit ihm bist, zeigt es mir, dass Du eigentlich nur alles richtig machen willst. Wenn Du Tränen in den Augen hast, weil er so herzzerreißend weint, zeigt es mir, dass Du sensibel und so voller Liebe bist. Und wenn Du mich bewundernd ansiehst, wie ich wippend und singend mit Mika im Arm dasitze, weiß ich, wie gut wir uns ergänzen. Wie wunderbare Eltern wir sind und sein werden. Nicht perfekt, nicht erfahren und vielleicht auch nicht immer vorbildlich. Aber wir lieben unseren Schatz mehr als alles andere. Und dass Du das so einfach kannst, obwohl ich diejenige war, die ihn neun Monate unter meinem Herzen getragen hat, die ihn jetzt immer um sich herum hat. Und die ihn jetzt zur Ruhe bringt, wenn es kein anderer kann. Das zeigt mir, dass Du der Mann bist, mit dem ich zusammen bleiben will. Mit dem ich an unserer Beziehung arbeiten möchte, auch wenn es nicht immer leicht ist. Erst recht jetzt, wo ein Kind sie ganz massiv auf die Probe stellt. Wo einem auffällt, was einen alles stört am anderen. Wenn man denkt, man tut viel mehr fürs Kind oder den Haushalt oder die Beziehung als der andere. Unsere kleine Familie, die sich für mich schon so groß anfühlt, ist, wofür ich arbeiten will. Zusammen mit Dir, am liebsten für immer, wenn ich das schaffe. Ich. Denn das Einzige, woran ich keinen Zweifel habe ist, dass Du das schaffst. Du hast die Begabung, bedingungslos zu lieben und alles zu geben, was Du hast. Fast wie ein Kind. Da bin ich gleichermaßen stolz, bewundernd und dankbar. Und ich bin jeden Morgen glücklich, neben Dir aufzuwachen und nicht allein mit unserem kleinen Sonnenschein zu sein, der uns das Leben noch unglaublich verzaubern wird. Darauf freue ich mich am meisten. Auf viele weitere gemeinsame Morgen. In Liebe Deine Leonie

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