Das Leben ist eine Babyparty

Das Leben ist eine Babyparty

Jippieh, die Lungenreife ist abgeschlossen! Wenn der kleine Vampir heute auf die Welt kommen würde, könnte er höchstwahrscheinlich ohne Hilfe schnaufen. Es wird immer spannender, und ständig lasse ich mir neue kleine Daten einfallen, die es zu erreichen gilt. Ist auch leichter, sich auf ein weniger weit entferntes Ziel zu freuen. Jetzt freue ich mich auf Samstag. Ab da ist das Kleine dann kein Frühchen mehr! Und so hangeln wir uns von Woche zu Woche.

Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Zwischenfälle und Hürden, die es zu überwinden gilt. Der Hund ist jetzt total in der Pubertät angekommen. Nicht besser als beim Menschen, kann ich euch sagen. Immer haut sie ab. Ich hinterher mit dem dicken Ranz…, äh Bauch, und einem schmerzenden Knöchel. Den habe ich mir letzte Woche im Überschwang zugezogen und nun ein kleidsame Schiene. Ich wollte Daniel nacheifern. (Nein, Scherz, sein Knöchel ist nach nunmehr 3 Wochen noch immer geschwollen, schmerzhaft und blutunterlaufen …) Dann hatte ich am Freitag meinen letzten Arbeitstag – und bin danach ganz wehmütig herausgewatschelt. Keiner kam, um mich zu verabschieden! Ich armes Ding. – Wahrscheinlich, weil ich sowieso 2x die Woche im Haus herumlatsche und Kuchen vorbei bringe oder Daniel von der Arbeit abhole oder wieder die Treppe runterfalle …

Unabhängig von der Verletzung werden meine Füße immer dicker und das Laufen fällt mir zunehmend schwerer. Damit Lotte dennoch genügend Auslauf hat, „klaue“ ich ab und zu den Hund einer lieben Nachbarin. So kann ich den beiden langsam hinterherlatschen oder mich gleich auf die Wiese setzen, während sie rumrennt.

Am Samstag kam ich nach einem langen Tag in der Schule nach Hause und traf alle meine lieben Mädels im Garten vor. Sie hatten eine total süße Babyparty organisiert mit leckeren Kuchen und Gebäck, mit Bodys bemalen und Kindergesichter malen. Unglaublich tolle Deko und Kleinigkeiten, die auf viel Planung und Liebe fürs Detail schließen ließen. Ich habe eben die tollsten Freundinnen!

Auch beim Jugendamt hatten wir einen Termin: Jetzt haben wir das gemeinsame Sorgerecht beantragt. Daniel hat zusätzlich noch die Vaterschaft anerkannt. Beides ist nötig, wenn die Eltern nicht verheiratet sind. Armes Kind aus wilder Ehe … Ganz leise habe ich Daniel vor meiner Unterschrift zugeflüstert: „Aber nur, wenn ich dann immer noch der Chef sein darf.“ Darauf folgte nur ein gutmütiges Lächeln und der Kommentar „Du machst doch eh, was du willst.“ Ich habe eben doch einen lieben Mann an meiner Seite. Bei der Namenswahl muss ich das allerdings wieder zurücknehmen – denn jeden Namen, den ich vorschlage, findet er grundsätzlich einmal doof. Allerdings: Je öfter ich den Namen dann erwähne, desto besser gefällt er ihm. Ihr seht schon, keine große Hilfe. Eigentlich hatten wir uns ja schon entschieden, aber eine „2. Wahl“ ist dann doch nicht schlecht. Dann habe ich wenigstens etwas, worüber ich mir den Kopf zerbrechen kann – jetzt wo ich nicht nur nach den Regelungen, sondern auch ganz offiziell im Mutterschutz bin.

Dann hat mit eine Freundin von der allseits (un-)bekannten Dammmassage erzählt, und dass ich ja jetzt langsam damit anfangen solle. Gesagt, getan. Erst im Internet recherchiert, Daniel laut vorgelesen, ihm das Öl in die Hand gedrückt und drauflosmassiert. Weh tun soll es nicht, aber in die „Schmerzwelle“ hineinatmen soll man. Nur ein klein wenig widersprüchlich und total bescheuert. Zack und schon haben wir es für unnötig empfunden und uns kurzerhand entschieden: Man muss ja nicht alles mitmachen. Wenn Daniel seine Hände dort hat, dann soll es doch wenigstens angenehm sein …

Außerdem, so haben wir uns im Geburtsvorbereitungskurs erzählen lassen, sind Dammrisse während einer Wassergeburt eher selten und auch sonst haben diese Wannen viele Vorteile. Man macht offenbar alles so ziemlich alleine und die Hebamme sitzt oft nur unterstützend daneben. Das Wasser wirkt krampflösend und entspannend, was logischerweise mehrere Vorteile mit sich zieht. Und obwohl Wasser bisher nie mein Element war, haben wir uns entschieden, diese Art von Geburt mal im Hinterkopf zu behalten … Mal gucken, wonach uns dann ist. Ein paar Wochen haben wir ja – voraussichtlich – noch Zeit.

Am Ende eines Tages weiß ich oft gar nicht mehr, woher ich meine Kräfte noch nehmen soll. Und so esse ich immer noch gerne alles, was mir so vor die Nase gehalten wird. Auch Tacos und anderes mexikanisches Essen steht immer noch weit oben auf meiner Favoriten-Liste und auch Daniel steht total drauf, einen leckeren Burrito in sich hineinzuschlingen. Ich kann es nur immer wieder sagen, das war in unserer Kleinstadt eine echte Marktlücke!

Jetzt suche ich mir schnell was zum Essen, denn der Mensch muss essen, um zu überleben. ;)

Machts gut,

die Dicke und das Dickerle

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