Die Legende von der Little Tooth Joïe The Scratcher

Die Legende von der Little Tooth Joïe The Scratcher

Es war einmal (genau genommen schreiben wir den Sommer im Jahre 2016) im wilden wilden Westen (aka unsere Wohnung im Südwesten der Republik) eine kleine Räuberin namens Joïe, die für große Aufregung sorgte. Eines Morgens entdeckte Joïe nämlich zwei kleine scharfe Zähnchen in ihrem Mund. Die Metamorphose vom kleinen niedlichen milchtrinkenden Baby zum nicht weniger niedlichen, aber kaugierigen Mädchen mit großem Hunger auf etwas Festes hatte begonnen! Der Brei hatte wohl ausgedient. Jedes Löffelchen der flüssigen Pampe wurde nun wieder ausgespuckt, dabei verzog Little Tooth Joïe auch immer das Gesicht so, als würde sie ganz was Saures oder Bitteres oder gar Unappetitliches essen. Das Lätzchen verwandelte sich von nun an in ein Schlachtfeld, ganz zu schweigen vom Zustand der restlichen Wohnung. Die vorzüglichen Gemüse-Brei-Variationen aus dem nagelneuen Dampfgar-Mixer von Mama, wie z. B. Hokkaido-Kürbis-auf-grüne-Bohnen-mit-Bohnenkraut-und-Courgettes-Brei oder Fenchel-Birne-auf-süßen-Kartoffeln-Brei, all das wurde nur mit einem Spitzmund und hochgehobenen Augenbrauen probiert, die Nase gerümpft und dann der Kopf schüttelnd abgewandt. Pfui, Mama, pfui. Wenn aus irgendeinem Grund das Löffelchen Brei doch seine Destination – Joïe’s Mund – erreichte, sie aber in diesem Augenblick erst begriff, auf was sie sich da gerade einzulassen drohte, zog sie sofort eine angeekelte Grimasse, gerade so, als müsse sie sich sehr dringend übergeben. So lief es tagein, tagaus. Ganz anders sah es jedoch aus, wenn Mama und Papa am Tisch aßen. Dann wurden die Augen ganz groß: „Was essen die, was ich nicht esse? Was kauen die da, was ich nicht kaue? Und wo, um alles in der Welt ist meine Portion davon, Leute? Klar, ich habe gerade eine ganze Flasche Milch getrunken. Aber das hat keinen zu interessieren! Ich will meine Portion von eurem Essen, und zwar sofort!“ So kam es, dass Mama ab jetzt drei statt zwei Stücke Lachs zum Anbraten kaufte, eine Extraportion Steinpilz-Hühnchen-Risotto ohne Salz zubereitete und auch immer ein Päckchen Buchstabennudeln für eine leckere Zucchini-Möhren-Tomaten-Pasta parat hatte. Diese zwei scharfe Zähnchen mussten nun offensichtlich richtig zum Einsatz kommen, sonst würden sie wie bei den Nagetierchen einfach unendlich wachsen, nicht wahr?! Little Tooth Joïe war allerdings nicht nur ein fleißiges Eichhörnchen … Habt ihr schon mal von Jack The Ripper gehört? Das war vermutlich ein entfernter Cousin. Na gut. Ich übertreibe ein wenig. Doch in der Tat und schon sehr früh entwickelte Joïe die wunderbare Eigenschaft, um sich herum gnadenlos zu kratzen. Die Gnadenlosigkeit des Ganzen lag darin, dass sie Mama und Papa auch nicht immer so richtig an ihre Nägel ran ließ, sodass diese oftmals ungeschnitten blieben und dafür sorgten, dass abwechselnd entweder Mama oder Papa oder aber Joïe selbst einen verschönernden Kratzer im Gesicht hatten und als echte Piraten beim Fasching hätten durchgehen können. Joïe The Scratcher war jedoch keineswegs fahrlässig in dem was sie tat, denn sie schien ihre Krallen in voller Absicht herauszufahren … und sich anschließend köstlich zu amüsieren, wenn sie ein lautes Aua von Mama oder Papa hörte. So blieb das wöchentliche Nägelschneiden eine schwierige und müßige Sisyphos-Aufgabe für die beiden, die der kleinen Räuberin während des Schlafs leise und vorsichtig auflauern mussten, um es endlich vollbringen zu können und ein paar kratzfreie Tage zu haben ... So war es, liebe Eltern und angehende Mamas und Papas, das ist die Legende von der kleinen Joïe. Baby-Lead-Weaning? We call it, Joïe-Lead-Winning! Und wenn sie nicht heute schon in ihrem Bettchen und in ihrem Lieblings-Schlafsack friedlich eingeschlummert ist, so dürft ihr sicher sein: Der nächste fröhliche Kratzer ist programmiert! Wie erlebt ihr eure kleinen Räuber im Alltag?? Ihr könnt gern die Kommentar-Funktion unter dem Facebook-Beitrag nutzen, um eure Erfahrungen zu teilen. Bis zum nächsten Mal, Eure Radina Räuber-Mama und Joïe „Mit Biss“ Al Dente

Kommentare (0)

Schreiben Sie ein Kommentar

Die mit einem Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.