Doppelte Herausforderung

Doppelte Herausforderung

Ob Einkaufen, Kochen, Babys versorgen oder Wäsche bügeln, es ist immer etwas zu tun. So war ich sehr froh, dass meine Mutter zu uns gereist ist, um mich zwei Wochen lang beim alltäglichen Wahnsinn zu unterstützen. Sie ist in das immer (noch nicht fertig eingerichtete) Babyzimmer eingezogen. So hatte ich tatkräftige Unterstützung. Ich konnte aber auch einfach mal am Nachmittag für eine Stunde schlafen, während sie ein Auge auf die Kinder warf. Ich wusste, die Zwillinge und auch die beiden großen Brüder sind in sehr guten Händen. Oma ist die Beste! Da die Nächte wie zu erwarten weiterhin sehr kurz waren, konnte ich mich durch diese kurzen Pausen etwas erholen und wieder Kraft tanken. Die Versorgung der beiden Zwerge habe ich nachts aber weiterhin alleine übernommen, damit wenigstens mein Mann und meine Mutter ausschlafen konnten und am nächsten Tag wieder fit waren. Trotzdem gab es Tage, an denen wir von unserer To-Do-Liste kaum etwas geschafft haben, da Marlon und Sophie uns gut auf Trab gehalten haben. Die Schlafphasen werden über Tag immer kürzer. Besonders Marlon ist sehr kuschelbedürftig und sucht den Körperkontakt. Er lässt sich auch nur schwer weglegen, wenn er eingeschlafen ist – denn er wacht meist direkt wieder auf. Leider hat er weiterhin mit Bauchschmerzen und Krämpfen zu kämpfen. Wir reiben sein Bäuchlein im Uhrzeigersinn, legen ihm sein Körnerkissen-Kuscheltier auf den Bauch und wandern mit ihm im Fliegergriff durch die Wohnung. Alles hilft leider immer nur kurzfristig. Als Mutter leidet man mit, wenn man sieht, wie sich das Kind quält. Sophie hat mit der Verdauung zum Glück keinerlei Probleme und pupst fleißig die Luft ohne Bauchschmerzen wieder aus. Ich achte daher auf meine Ernährung und esse weniger scharfes Essen, Zwiebeln oder Kohlsorten – aber Schokolade geht immer ;-) Ich habe regelrecht Heißhunger auf jede Form von Schoki. So hat es ein Gutes und die letzten Schoko-Nikoläuse haben den Platz geräumt, bevor die Schoko-Osterhasen unseren Schrank besiedeln. Ein wichtiges Ereignis stand noch aus, auf das ich mich besonders gefreut habe, sobald beide Zwerge ihre Temperaturen gut halten können – auf den ersten Ausflug mit unserem Riesengefährt, dem Kinderwagen. Ich habe gemerkt, dass ich nicht auf den passenden Moment warten kann, sondern alles stehen und liegen lassen muss und einfach losschiebe. Wichtig ist nur, dass beide satt und frisch gewickelt sind. Mein ältester Sohn begleitete mich auf dem ersten Spaziergang durch unsere Siedlung. Wir fingen mit einer kleinen Runde an, da ich meine Kaiserschnitt-Narbe noch spürte. Schieben durfte ich nicht. Julian (ganz der stolze große Bruder) übernahm diese Aufgabe liebend gern … und ich freute mich, dass es ihm Spaß macht. Jeder, der uns entgegenkam, lächelte uns an oder schaute in den Wagen. Ich kam immer wieder ins Gespräch und erfuhr viele positive Reaktionen. Es ist ein schönes Gefühl, endlich wieder vor die Tür zu kommen und wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, wenn auch nur begrenzt. Einige Tage später testete ich auch die Transport-Tauglichkeit des Kinderwagens mit unserem Auto. Mit Erschrecken musste ich aber feststellen, dass der Kofferraum nicht mehr ganz geschlossen werden kann. Das Projekt „Neues Auto“ ist somit geboren – denn auf Dauer muss eine vernünftige Lösung her, bei der nicht nur der Kinderwagen hineinpasst, sondern auch mindestens sechs Personen Platz nehmen können. Im Supermarkt testete ich zum ersten Mal die Adapter mit den Baby-Autoschalen auf dem Kinderwagen-Gestell. Passe ich durch alle Gänge und durch die Kasse? Es passt tatsächlich! Wie gut, dass meine Mutter uns begleitete, sonst hätte ich unsere gesamten Einkäufe im Kinderwagen gar nicht platzieren können. Ich merke, dass dies auf Dauer auch eine größere Herausforderung sein wird, wenn ich mit den Mäusen alleine unterwegs bin. Früher habe ich bei einem Kind den Maxi Cosi einfach in den Einkaufswagen gestellt und hatte noch genügend Platz für die Einkäufe. Mit zwei Babyschalen ist dies weitgehend unmöglich. Als wir unsere Einkäufe ins Auto laden wollten, wartete schon ein nervöser älterer Herr auf uns, denn er hatte auf dem Parkplatz leider die hintere Stoßstange unseres Autos angefahren. Wir tauschten die Namen, Anschriften, Telefonnummern und Daten seiner Versicherung aus. Dies lief zum Glück reibungslos. So konnten wir auf das Hinzurufen der Polizei verzichten. So stressig es auch sein kann mit zwei Babys im Arm, und so kompliziert der Alltag mit beiden ist, ich kann mein Glück immer noch nicht fassen, zwei so wunderschönen kleinen Wesen das Leben geschenkt zu haben! Ich genieße es zwischen Windeln wechseln, Milch pumpen und Wäsche waschen in vollen Zügen! In meinem nächsten Bericht erzähle ich euch unter anderem von der U3 beim Kinderarzt, und warum wir danach auf direktem Wege in die Kinderklinik mussten. Es bleibt spannend bei uns!

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