Eisenhart!

Eisenhart!

Wie schnell die Zeit vergeht! Diesen Satz hab ich immer von meinen Eltern gehört. Und ganz ehrlich – ich konnte selten etwas damit anfangen. In der Schule zum Beispiel verging die Zeit bis zur Pause immer viel zu langsam. Aber jetzt, wo Aennie da ist, ging eine Woche rum wie im Flug! Das ist durchaus nichts Schlechtes, denn wir hatten eine ganz schöne Horrorwoche. Unser super friedliches und zufriedenes Baby hat plötzlich nach jedem Stillen total gekrampft und geschrien. Richtig extrem! Die Hebamme und das Internet sprachen von 3-Monats-Koliken, aber mein Gefühl ließ das nicht durch gehen. Die kleine Maus hat sich gewunden vor Schmerzen und sich richtig verkrampft … Wow, ist das heftig. Jeder Schmerz, den wir bisher erleiden mussten, ist nichts dagegen!

Sein Kind leiden zu sehen und dabei hilflos zu sein ist grauenvoll. Aber eines Abends dämmerte es mir plötzlich: ich hatte einen schlechten Eisenwert und musste daher ein Eisenpräparat nehmen. Also hab ich mich ins Internet gestürzt und mich belesen. Tatsächlich kann es dazu kommen, dass man stark Verstopfung bekommt – und da ich voll stille, bekommt die kleine natürlich die volle Dröhnung. Mir wurde eine zu hohe Dosis verschrieben und unser Baby hat es absolut nicht vertragen! Wie kann man so etwas nur verordnen ohne die Risiken zu erklären oder die Dosis anzupassen?! Wir schliefen die Nacht, in der es am schlimmsten war, keine Sekunde; jeder Krampf, der sich ankündigte, wurde abwechselnd von Mama oder Papa wegmassiert. Sie bekam Fencheltee und viel Wärme und Liebe. Die Erschöpfung ließ sie irgendwann einschlafen und ich trank so viel Wasser und Tee wie ich konnte, um alles aus meinem Körper zu spülen, was ihr schaden könnte. Und siehe da, es wurde besser und besser. Die Krämpfe wurden immer weniger und kürzer und allmählich zeigte sich unser Super-duper-Baby wieder. Wie schön es sein kann, wenn die Zeit vergeht! Unser Gefühl hat uns noch nie im Stich gelassen und es ist sehr wertvoll darauf zu vertrauen. Angeblich haben wir ja jetzt diesen Elterninstinkt – voll die Super-Power sag ich euch!

Aennie entwickelt sich super und sie hat gleich zur Geburt ihren Kopf gehoben, das Geburtsgewicht hatten wir nach 3 Tagen wieder drin und inzwischen ist sie schon über 4000 Gramm schwer! Sie wird von Tag zu Tag munterer und man merkt ihren Fortschritt total! Jetzt, wo es ihr wieder besser geht, schläft sie tagsüber ihre 4 Stunden durch und nachts ist sie auch ein Traum. Wir sollen uns scheinbar schon mal auf die Zähne freuen – das muss nochmal schlimm werden, aber bis dahin hoffe ich, dass sie von zu großen Schmerzen verschont bleibt. Wir gewöhnen uns allmählich total an den Rhythmus der Kleinen und es hilft wirklich zu denken „es wird besser“ oder „es geht vorbei“. Auf einen Tag folgt der nächste! Für uns sehr wertvoll war, dass wir Besuch auf Abstand gehalten haben. Jeder wollte Aennie sehen und uns beglück­wünschen. Das hat uns sehr berührt und gefreut, aber leider auch etwas überfordert. Daher haben wir für uns entschieden, erst einmal für uns sein zu wollen. Und es war Gold wert. Es tut uns leid, dass wir unsere Freunde auf Abstand gehalten haben, aber wir sind froh, dass uns viel Verständnis entgegen kam. Aennie ist eben jetzt der Boss hier.

Man darf sich ja immer anhören, dass man Babys nicht verwöhnen soll … bla bla bla! Ich bin überzeugt davon, dass man sie nicht verwöhnen kann – nicht in den ersten Lebenswochen. Sie werden aus der warmen Höhle gerissen und sollen wohl am besten gleich im eigenen Bett schlafen. Mir selbst tat es so gut, mit Aennie zu kuscheln und ihren Atem auf meiner Haut zu spüren. Sie zu wärmen und zu küssen. Und auch sie genoss die Liebe, die sie von uns bekam. Ihr ging es gut, sie ist total zufrieden und wir sind einfach glücklich. Ich nehme gerne Tipps entgegen, aber gerade in Sachen Kindererziehung ist es hart – jeder weiß es besser. Wir machen es so wie es uns dreien gut tut und das wirkt.

Danke für eure unzähligen lieben Worte und Glückwünsche!

Papa Steve, Mama Mau und The Boss Aennie

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