Familienleben 6.0

Familienleben 6.0

Auf der Fahrt hierher sind beide tief und fest in den Babyschalen eingeschlafen. Ach, wie schön ist es doch, beide vorsichtig nebeneinander in den wunderschönen Zwillingskorb zu legen! Einfach bezaubernd, wie beide so friedlich dort liegen und weiterschlummern. Die stolzen großen Brüder würden am liebsten die ganze Zeit mit ihren neuen Geschwistern kuscheln und schmusen. Wie gut, dass nun jeder ein Baby auf den Schoß nehmen kann. So gibt es keine Streitereien. Wir zeigen den beiden, wie die Babys sicher über die Seite hochgehoben werden müssen. Auch das Halten der Babys und das Füttern mit den Fläschchen klappt nach etwas Übung hervorragend. Meine Nachsorge-Hebamme kommt zum ersten Mal zu Besuch und lernt Marlon und Sophie kennen. Wir wickeln die Mäuse und messen die Körpertemperaturen. Bei beiden sind diese leider noch grenzwertig niedrig, daher packen wir sie sehr warm in Decken ein und erwärmen Körnerkissen. Wir besprechen, dass beide weiterhin Mützen aufsetzen sollen, um weniger Wärme über den Kopf zu verlieren. Die Waage lässt unsere Hebamme bei uns, damit ich jeden Tag die aktuellen Gewichte messen und dokumentieren kann. Vom Kinderarzt habe ich eine elektrische Milchpumpe verschrieben bekommen, die ich mir auf Rezept in unserer Apotheke abhole. So pumpe ich wie im Krankenhaus weiterhin kontinuierlich alle drei bis vier Stunden Muttermilch ab. Mir ist es sehr wichtig, dass Marlon und Sophie diese bekommen, um alle wichtigen Nähr- und Abwehrstoffe zu erhalten. Aus der Brust trinken beide leider noch nicht, ich werde aber nicht aufgeben und das Anlegen immer wieder versuchen. So bin ich langfristig flexibler, wenn wir unterwegs sind. Wie gut, dass unsere Haushaltshilfe weiterhin genehmigt wurde. Sie kümmert sich um den Haushalt, die Einkäufe, ums Kochen und um die Termine und Hausaufgaben meiner beiden großen Kinder. So hält sie mir den Rücken frei, damit ich mich ausschließlich um die Zwillinge und um meine Genesung kümmern kann. Trotzdem merke ich abends in den ersten Tagen zu Hause, dass ich zu viel selber im Haushalt mache – die Kaiserschnitt-Schmerzen werden wieder stärker. Auch der Baby-Blues ist noch nicht überstanden. Die ersten Tage zu Hause sind sehr emotional und gewöhnungsbedürftig. In der ersten Nacht habe ich kaum geschlafen, da Marlon und Sophie sehr unruhig und ständig wach waren. Doch die darauffolgenden Nächte waren schon viel entspannter. Eine Runde Füttern, Wickeln und Abpumpen nimmt in etwa 2 Stunden in Anspruch. So habe ich immer ein bis zwei Stunden dazwischen, bis die beiden wieder Hunger haben. Sophie ist ein recht ruhiges und zufriedenes Baby. Sie meldet sich kaum. Dafür schreit ihr kleiner Bruder umso häufiger und lauter. Marlon wirkt teilweise sehr unentspannt. Mittlerweile hat er mit Bauchschmerzen zu kämpfen, was ich aber mit einer Suspension (Sab Simplex) aus der Apotheke wieder einigermaßen in den Griff bekomme. Von der Hebamme erfahre ich, dass Jungen häufiger davon betroffen sind als Mädchen. Sie kommt in der ersten Woche jeden Tag vorbei, steht mir mit Rat und Tat zur Seite, beobachtet unsere Zwillinge und untersucht regelmäßig meine Kaiserschnitt-Narbe sowie meine Gebärmutter, die sich leider immer noch nicht schnell genug zurückbildet. Solange ich aber weiterhin keine schlimmen Schmerzen habe und Fieber bekomme, ist alles im grünen Bereich! Meine abgepumpte Muttermilch reicht immer noch für beide Babys komplett aus, wovon meine Hebamme total begeistert ist! Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ich für beide genug haben werde. Es ist schwieriger, die Milchproduktion anzukurbeln, wenn die Babys vor dem errechneten Termin per Kaiserschnitt zur Welt kommen. Ich bleibe konsequent dabei und steigere jeden Tag nach Bedarf weiterhin die Menge. Um nicht in Stress zu geraten, pumpe ich direkt nach jeder Fütterung wieder ab und stelle die Muttermilch bis zur nächsten Mahlzeit in den Kühlschrank. Die erste Woche zu Hause ist noch recht ruhig. Erst eine Woche später melden sich unsere Freunde, Verwandte und Nachbarn allmählich, um einen Besuch anzukündigen. Die ersten Tage bleibt mein Mann morgens länger zu Hause, um mich mit den Kleinen zu unterstützen. Wir genießen die Zeit und kuscheln sehr viel. So allmählich normalisiert sich mein Hormon-Haushalt wieder und die weinerlichen Momente werden zum Glück weniger. Ich bin positiv überrascht darüber, dass ich den Babyblues nach zwei Wochen beinahe komplett überstanden habe, da ich nach den Geburten meiner beiden großen Kinder viel länger und intensiver damit zu kämpfen hatte. Im nächsten Bericht werde ich unter anderem über unsere Ausfahrt mit dem Zwillingskinderwagen berichten. Und auch sonst geht es sehr turbulent bei uns zu … Bis bald, Eure Karin

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