Hilfe!

Hilfe!

„Sie können noch vor dem Wochenende mit ihrem Baby rechnen! Also bereit sein, aber trotzdem weiter machen wie bisher.“ – Hilfe!

Nach dieser Aussage meines Arztes konnte ich garantiert nicht weitermachen wie bisher. Steve war zum Glück bei dem Termin dabei und wir waren total hibbelig. Laut meines Frauenarztes war der Muttermund schon geöffnet und es fehlen quasi nur noch Wehen, die das Ganze voranbringen und uns Aennie herzaubern. Diese Aussage bestimmte tatsächlich unseren Alltag. Wir wollten zwar gelassen an die Sache herangehen und dachten uns, „es kommt, wenn’s kommt“ – aber das war nicht möglich. Jeden Tag wurde ich gefragt, ob sich was tut und ob es jetzt schon „Plopp“ gemacht hat. Hat es bisher nicht. Und das Gefrage hat mich unheimlich unter Druck gesetzt. Sätze wie „streng dich mal mehr an und bring endlich das Baby zur Welt“, die spaßig gemeint waren, trafen mich – und ich war echt ziemlich schlecht gelaunt.

„Spürst du denn gar nichts???“ Klar spüre ich etwas, aber eben keine Wehen. Ich werde nicht jeden querstehenden Pups als Wehe deuten, nur weil es von mir erwartet wird. Ich schaltete mein Handy aus und verließ mich auf mein Körpergefühl. Das, was hier weh tat, waren ganz normale Schmerzen, und mir ging es gut. Es gab keine Anzeichen für einen Startschuss. Steve war einfach toll in der Zeit! Er schickte mich zwar absichtlich in den Keller, um es voranzutreiben, aber er war einfach so vorfreudig, dass ich es süß fand. Ansonsten bemühte er sich so toll um mich und half mir, weniger genervt und gestresst zu sein. Ich bekam hunderte Tipps wie es „schneller“ gehen sollte und wie man Wehen in Gang setzten kann. Also legte ich los: Warm baden – brachte nur Entspannung und Sauberkeit ;-) Treppen steigen – raubte mir nur unnötig Energie; Hüfte kreisen lassen – sah albern aus, aber war wenigstens entspannend für den Rücken; Sex – schon mal ein Nilpferd bei der Paarung gesehen? Unglaublich erotisch ;-) Brüste massieren – hallo Stilleinlagen! Himbeerblättertee – nicht unbedingt lecker, aber auch nicht schlecht und, und, und …

Nichts half! An irgendwelche Cocktails traute ich mich nicht heran, und ich wollte mich auch nicht weiter selbst unter Druck setzen. Meine Mama beruhigte mich und sagte mir, dass das Baby schon weiß, wann es kommen mag, und wenn es nicht rechtzeitig los geht, helfen mir die Ärzte. Genau so ist es auch. Wir hatten eine wirklich unruhige Woche und ich werde meinem Arzt sagen, dass er so etwas nicht einfach sagen kann – er soll lieber nicht die Pferde scheu machen.

Nach Recherche im Internet und Gesprächen mit meiner Hebamme war klar – wenn der Muttermund schon geöffnet ist, kann das viel oder gar nichts bedeuten. Das ist bei jedem anders. Manche Frauen laufen schon von der 30. Woche mit offenem Muttermund herum, und bei manchen geht es gleich darauf los. Aber es ist kein eindeutiges Zeichen, dass das Baby jeden Moment kommt. Ich versuche entspannt zu sein, warte aber trotzdem gespannt auf meinen Termin nächste Woche, um zu erfahren, was sich getan hat. Die ganze Schwangerschaft über habe ich so gut es geht auf Zucker verzichtet, habe mich sehr gesund und regelmäßig ernährt und trotzdem knapp 20 Kilo zugenommen – lästig und deprimierend. Aber nach dieser Woche haben wir uns mit Eis und Chips eingedeckt und einfach mal geschlemmt! Das war wirklich mal notwendig! Noch ist kein Baby da, und wir genießen jetzt ein wenig die noch ruhigen Stunden zu zweit. Nicht mehr lange …

Eure Mau

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