Krippenspiel, Weihnachtsfeier, Still-Obstipation …

Krippenspiel, Weihnachtsfeier, Still-Obstipation …

Jetzt ist Weihnachten bei uns angekommen. Ein Haufen „erster Male“ steht Mika bevor … und ich kann es kaum erwarten, Weihnachten als Familie zu verbringen. Für die Krippe, die ich von Mama abstauben konnte, habe ich im Wald Moos gesammelt. Ziemlich eklig, wenn man bedenkt, wie viele Krabbeltierchen darin rumwuseln. Lotte hat beim Aufbau allein schon 2 Spinnen gefressen. Praktisch, so ein Hund. Ein klein wenig Angst habe ich aber, dass sie mir das Moos oder das Holz oder gar den Baby-Jesus herauszieht und als Kauknochen benutzt. Und deshalb habe ich die Krippe kurzerhand umgemodelt und die kleine Sprühflasche, vor der sie Respekt hat, mitten zwischen die Schafe gestellt. Normalerweise nehmen wir die immer als Hochspring-Schutz. Aber so funktioniert es auch. Jetzt muss ich nur noch eine neue Lichterkette kaufen, denn meine Mama hatte mir die Information unterschlagen, dass die alte nun schon einige Jahre kaputt ist. Eine Tragödie, sag ich euch. Allerdings ist das gute Stück nun schon 25 Jahre alt. Mika hat jetzt auch seinen Weihnachtssocken bekommen. Ein kleines Stück Amerika in unserem Hause, in das bei uns am Nikolaustag die Geschenke gesteckt werden. Mama hat eine Küchenwaage bekommen, Papa Socken. Ja, ich weiß, wir sind Spießer … Am Wochenende hat außerdem Daniels Mama zum ersten Mal auf den Kleinen aufgepasst, während wir zur Weihnachtsfeier der Notbehandlung fuhren. Ich hatte extra ungefähr 6 Liter Muttermilch abgepumpt – und zur Strafe meiner eventuell etwas übertriebenen Sorge keinen Handyempfang bei der Location. Somit konnte ich keine Kontrollanrufe bei der Schwiegermama machen (was wahrscheinlich besser so war). Und siehe da: Es tat mir richtig gut. Verantwortungslos wie ich bin, habe ich sogar 2 Gläser Weißweinschorle getrunken. Es war angenehm, mal wieder ein wenig dazuzugehören und nicht nur über Windeln und Babys Talente sprechen zu müssen. Voller Wohlwollen habe ich aber allseits berichtet, dass man als stillende Mama 3300 Kalorien zu sich nehmen sollte und mir die Schokostangen, die das Dessert zierten, gleich vom gesamten Tisch in den Mund gestopft. Ein ganzer Tisch voller Krankenpfleger und Ärzte. Super. Zeit um über Intimes zu sprechen. Obwohl mich selbstverständlich auch kein anderes Publikum davon abgehalten hätte. „Hast du eigentlich schon mal von Still-Obstipation gehört?“ fragte ich meine Tischnachbarin interessiert – um gleich ausführlich zu erklären, dass man mit einem Baby eben nicht mal genügend Zeit hat, um anständig aufs Klo zu gehen. Also so richtig. Und dann verkneift man es sich so lange, bis man nicht mehr muss. Und wenn man dann endlich Zeit hat, kann man nicht mehr: Verstopfung. Während ich diese Zeilen schreibe, bestätigt Mika das Ganze mit einem lauten Pups, hochrotem Kopf und einem verdächtigen Düftchen aus seiner Windelgegend. Dort war er übrigens die Tage zum ersten Mal wund, weshalb wir fleißig Wundschutzcreme schmierten … Letzte Woche war auch ich zum ersten Mal arbeiten, gleich 3 Stunden am Stück, da durfte der kleine Mann meine Mama und seine Tanten besuchen. Für ihn völlig in Ordnung – und auch ich habe nur 2 Mal angerufen, um zu fragen, ob er noch lebt und so weiter. Kennt man ja, die begründeten Sorgen einer Mutter … Daniel hatte diese Woche auch Spaß – ihn habe ich gezwungen, das gesamte Wohn- und Esszimmer umzustellen, damit mein riesengroßer Tannenbaum, den ich diese Woche bekomme, genügend Platz hat. Daniel ist verzweifelt, ich habe mir ins Fäustchen gelacht, Mika hat seine Faust gegessen und überall hingesabbert. Also alles wie immer … Nächste Woche mehr aus der Weihnachtsfabrik! Liebe Grüße, die tollwütige Mama und das Kind, das „erste Male“ erlebt

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