Nach der Reise ist vor der Reise

Nach der Reise ist vor der Reise

Uns hält es nicht so lange an einem Ort. Vor allem nicht im Sommer. Und nicht, wenn es heißt, eine neue Stadt zu dritt zu entdecken! Diesmal haben uns unsere Segel nach Wien gebracht, die Stadt von Walzer, Schnitzel, kleiner Brauner und Mohr im Hemd. Meine letzte Begegnung mit dieser wunderschönen Stadt an der schönen blauen Donau ist inzwischen mehr als anderthalb Jahrzehnten her. Damals habe ich hier einen Teil meines Medizinstudiums am Uni-Krankenhaus absolviert und die Stadt , natürlich auf eine sehr studentische Art und Weise erleben dürfen. Doch plötzlich stand ich da: Mitten in Wien, am Museumsquartier, und alles war anders! Dort, wo ich damals mit Inline-Skates unterwegs war, schob ich jetzt einen Kinderwagen! Ich war nicht allein, sondern begleitet von meinen zwei Lieblingsmenschen, meinem Ehemann und unserem Schatz, der kleine Joïe! Ein einzigartiges Gefühl, das mich da überwältigte! Wie schnell die Zeit vergangen war – 16 Jahre, in denen ich mich nur auf meinen Beruf konzentriert hatte, verflogen wie in einem Atemzug! Und so wie Wien sich zu meinem Erstaunen verändert hatte – mit restaurierten Museenfassaden, neu eröffneten Cupcake- und veganen Cafés neben den traditionsreichen Lokalen und Heurigen – so hatte sich auch mein Leben verändert, mit Joïe im Mittelpunkt! Doch lasst mich euch schnell einen kurzen Überblick über unsere Zeit in Wien geben, bevor ich hier komplett in Sentimentaliät verfalle! Angekommen sind wir bei 34° im Schatten! Eine Stadt mitten in Europa, umrandet von Bergen, unweit der Alpen – im Tropenfieber! Es hieß für alle von uns: Durchhalten, viel Trinken, und – überall, wo Wasser gefunden wurde – reinplantschen! Die Abwesenheit von Klimaanlagen quer durch die Stadt machte es für uns und den Massen von Touristen, die zu dieser Saison auch Wien besuchten, nicht besonders einfach. Im Hotelzimmer glich die Temperatur einer Biosauna … und das ganze hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Hot-Yoga-Klassen, dem Schweißaufkommen nach zu urteilen... Und Joïe mittendrin – mit einem Anflug von Sommergrippe! Woher die gekommen ist, kann ich nicht genau sagen. Tatsache ist: plötzlich war Rotznase-Alarm, einfach über Nacht, schon am Anreisetag! Glücklicherweise reisten wir mit unserer kleinen Medi-Box, in der sich neben Pflaster auch Meersalz-Nasentropfen und Fieber-Zäpfchen für Joïe befanden. Nun, Nasentropfen, aber auch Nase putzen erwies sich nicht so wirklich als Joïes Lieblingsbeschäftigung. Allein der Intention, mit einem Tüchlein ihre Nase zu berühren, wurde mit einem kräftigen Kopfschütteln begegnet und anschließend mit Händen und Füßen abgewehrt. So kam es, dass wir mit Joïe in der schönen Stadt Wien spazieren gingen und nach einiger Zeit sehr komische Blicke der Passanten auf uns fielen. Ein kurzer Check auf Joïe, die mit dem Kopf nach vorn im Kinderwagen saß, zeigte uns den Grund: Aus ihrer Nase floß Interessantes und Aufregendes, welches sie dann mitunter mit ihren Händchen auf das gesamte Gesicht wohl verschmiert hatte. Die Leute, vor allem ältere Ehepaare, die unfreiwillig Blick-Zeuge dieses Ungetüms werden durften, schauten mit entsetzten Blicken auf uns. Sie müssen sich gedacht haben, „Welch schlechte Eltern! Putzen ihrem Kind nicht mal die Nase! Die Kleine sieht ja wie ein Straßenkind aus!“ Doch Joïe ist eine ganz starke Maus und binnen weniger Tage schaffte sie es aus eigener (Immun-)Kraft, das nervige Schnupfen erfolgreich zu besiegen. Ganz im Gegeneil von Mama und Papa. Als erstes klagte der Papa über Kratzen im Hals, Kopfschmerzen und beginnende Rotznase. Gefühlt ein paar Stunden später das Gleiche bei mir. Die Familien-Sommergrippe-Epidemie hatte uns wohl fest im Griff. Doch wir waren entschlossen, dem Ganzen entgegenzuwirken. So tankten wir bei jeder Gelegenheit Sonnenstrahlen, neben einigen anderen Hausmittelchen … Und es funktionierte! Zum Glück musste auch keiner von uns dreien mit ernsthaftem Fieber kämpfen – außer mit der Außentemperatur! So ließen wir uns durch die mit viel Geschichte getränkten Gassen der Stadt treiben, kehrten zum Mittag in einen schattigen Beisl-Hof-Garten, erfrischten uns mit veganem Eis und, um Joïe ein kulturelles Highlight anzubieten, und last but not least: Um etwas in der Museums-Klimaanlagen-Atmosphäre abzukühlen, besuchten wir das Leopold-Museum. Joïe verschlief den gesamten Besuch. Wir hingegen ließen uns in die Welt von Schiele, Klimt, Kolo Moser und Co. entführen und entdeckten eine wunderbare Ausstellung. Am letzten Tag sollte allerdings das gesamte Programm nur Joïe gewidmet werden! Und wo ist der beste Ort dafür? Im Prater natürlich!! Europa’s ältester Vergnügungspark ist für Familienausflügen ideal. Nicht nur, weil dort viele Aktivitäten auch für die ganz Kleinen möglich sind – und damit meine ich nicht den riesigen Prater-Turm, sondern authentische Spielgeschäfte wie die Pony-Karusselbahn mit der selbstmusizierenden Orgel (die jedoch zum Saisonende im September 2016 voraussichtlich schließen wird). Doch auch für Naturliebende und Nach-Ruhe-und-Grün-Suchende ist etwas zu finden! Der Grüne Prater mit zahlreichen Wiesen, Teichen, schattigen Wegen und Alleen ist ein hervorragendes Ziel für Spaziergänge mit Kinderwagen unweit des Pratersterns. Joïe hat es jedenfalls sehr gefallen! So war die lästige Erkältung schnell vergessen … und die Pony-Liebe wurde entdeckt! Wer sagt, die Welt sei kein Ponyhof? So ihr Lieben, wie ist es bei euren Kleinen mit Schnupfen, Fieber und Co. ? Wie häufig leiden sie darunter, besucht ihr dafür immer den Kinderarzt? Ihr könnt gern eure Erfahrungen unter dem Facebook-Beitrag als Kommentar teilen! Und, nach der Reise ist vor der Reise! Bei uns steht ab nächste Woche eine weitere Reise an: diesmal Familienurlaub mit allen Großeltern! Denn – so viel sei verraten – die kleine Joïe wird ganz groß! Es wird der erste Geburtstag gefeiert!! Wo, wann und wie – erfahrt ihr hier, wie gewohnt im Blog! Seid gespannt! Bis bald! Eure Palatschinken-Mama Radina und Joïe Sissy Leuchter

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