Neues Leben

Neues Leben

Noch kann ich es kaum glauben, aber der strahlende Papa und mein durchdrehender Magen erinnern mich und versichern es mir täglich. Erst vor 6 Monaten bin ich von New York nach Deutschland gezogen, wo ich die letzten eineinhalb Jahre gelebt und gearbeitet hatte – letztendlich zog mich Daniel, mein Freund, aber wieder in die gute alte Heimat und dann ging alles ganz schnell. Etwas, das mehr einer Traube ähnelt, als einem Lebewesen, wird sehnsüchtig erwartet und es ist eigenartig zu sagen, auch geliebt. Jetzt bin ich schon im 4. Monat und kann es noch immer nicht glauben. Vielleicht kann ich das auch erst, sobald ich es spüre?

Trotz der Tatsache, dass wir beide gelernte Kinder- bzw. Krankenpfleger sind, konnte ich beim ersten Ultraschall nicht glauben, dass da ein menschliches Leben in mir heranwächst. Der Papa wusste noch nichts davon, also musste die beste Freundin herhalten und die unglaublichen Neuigkeiten entgegennehmen. Sogar ein paar Freudentränen flossen. Eine knappe Woche musste ich seit den 3 positiven Tests auf meinen Termin warten und war schlimmer aufgeregt als ein Kind vor Weihnachten und Geburtstag zusammen. Doch alles stellte sich als normal und gut heraus und es ging ab nach Hause, den Papa informieren. Der fing an zu weinen und freute sich wie das vorher beschriebene Kind nach den jeweiligen Events. Nachdem wir uns erst einmal ungläubig gegenübersaßen, kamen die ersten Fragen auf: Schaffen wir das überhaupt? Haben wir genug Platz? Was wird es denn? Wird es gerne Obst essen? Wer hilft bei den Hausaufgaben in der 7. Klasse? Und so weiter und so fort.

Pure Aufregung und eine Zeit des schrecklichen Schweigens standen an. „… Und ich darf es nicht mal jemandem erzählen, oder?“ war die erste Reaktion von Daniel. Das ist eine richtig gemeine Situation. Das Tollste, das dir je widerfährt, die große Leistung, die man vollbracht hat, und dann muss man noch quälende 8 Wochen warten, bis man es an die große Glocke hängen kann und wirklich angeben darf. Das ist das Blöde, wenn man so früh erfährt, dass man schwanger ist. Zum Glück ist diese Zeit ja jetzt vorbei und viele Freunde freuen sich schon mit uns. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es durch diesen Blog noch ein paar mehr erfahren werden. ?

Leider hat sich auch sofort herausgestellt, dass ich die nächsten Monate wohl erst einmal neuen Hobbys nachgehen werde, da ich ein Arbeitsverbot erteilt bekam. Schwangere dürfen nicht in Kontakt mit Blut, Speichel oder Narkosegas kommen, was bei meinem Job in einer Anästhesie-Praxis leider alles nicht zu vermeiden ist, und somit gab es kein Drumherum. Was tut man 9 Monate, ohne arbeiten zu dürfen? Die Lösung lag natürlich auf der Hand. Wir brauchen einen Hund. Gesagt (ähm, überredet), getan. Neues Mitglied der Familie ist nun Lotte, ein mittlerweile 16 Wochen alter Australian-Shepherd-Mischling, der uns von nun an und bis auf Weiteres Tag und Nacht auf den Beinen hält. Schon mal eine gute Vorbereitung auf das Kind …

Das war nur ein kleiner Einstieg, aber ich freue mich darauf, euch von nun an wöchentlich von unserem chaotischen kleinen Familienleben zu erzählen.

Ganz liebe Grüße von mir und dem kleinen Untermieter

Eure Leonie

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