Noch knappe 20 Tage!

Noch knappe 20 Tage!

Letzte Woche war nochmal durchhalten angesagt: Trotz Hochschwangerschaft wollte mein praktisches und mündliches Examen zum Rettungsassistenten absolviert werden. In einer Affenhitze und voller Montur inklusive Sicherheitsschuhe werkelte ich mich also durch den Tag … und war unglaublich stolz auf mich, dass ich genauso gut arbeiten konnte wie all meine Kollegen auch. Allerdings: Ob es ausgereicht hat oder ob ich im November noch einmal zur Prüfung antreten muss, das stellt sich dann noch heraus.

Zwischen all dem Schulstress und meiner beginnenden Erschöpfung – wer kann’s einem verübeln, im 10. Monat? – hatte ich die ein oder andere Heulphase, in der ich meinem Kleinen gegenüber ein unglaublich schlechtes Gewissen hatte. Dass ich es so viel Stress aussetzte, anstatt mich zu entspannen und mich in Ruhe auf die Geburt vorzubereiten, setzte mir sehr zu. Daniel hatte also alle Mühe, mich wieder aufzubauen und zu bestärken. Die Nächte werden ja auch immer länger und unbequemer: Auf der Seite liegen wird immer schwerer und zwei Mal pro Nacht zur Toilette zu rennen ist nun Normalzustand. Und überhaupt, wer hätte gedacht, dass eine Schwangerschaft auch anstrengend sein kann? Ich jedenfalls nicht. All das wurde mir dann doch kurzfristig zu viel. Ich muss zugeben: Vielleicht habe ich mir dann doch zuviel aufgehalst … und würde es jetzt nicht mehr so machen.

Aber nun ist der Übungs- und Prüfungsstress vorbei und ich kann mich die letzten Tage voll auf das Kind konzentrieren, das heißt: mich, wie alle anderen auch, verrückt machen. Was es wohl wird? Ich will es endlich wissen und es im Arm halten, ihm einen Namen geben, es rumzeigen und angeben …

Jetzt wäre ich aber nicht die Leonie, wenn ich mir nicht doch den einen oder anderen Punkt in meinen Terminkalender eingetragen hätte. Und so saß ich als unglaublich stolze Tonne, äh, Schwester in einer der ersten Reihen, als die Kleinste von uns großen Kindern ihr Abschlusszeugnis erhielt und auch die Abschlussrede hielt. Tränen haben selbstverständlich auch nicht gefehlt … und als Fotobeauftragte der Familie habe ich dann auch wieder einen Großteil des Clans in ein Bild gezwungen. Nur nicht meine Schuhe. Da haben nämlich die Füße nicht hineingepasst. Die werden einfach immer dicker und mein gerissenes Band, oder was es denn jetzt ist, lässt mir noch immer keine Ruhe. Daniels Schwester und Oma hatten letzte Woche auch Geburtstag. Dort eingeladen, hießt es für mich „Beine zusammenpressen“, denn jeder wollte seinen Geburtstag für sich behalten. Durch Senkwehen, die ich andauernd habe, und Sodbrennen werde ich verlangsamt und geplagt. Ich merke: Ich werde langsam zum rollenden Schwergewicht. Allerdings wird die langsam alternde Plazenta durch die Wehen besser durchblutet. Ich weiß also: Meinem Kind geht es gut – während es mich fleißig in Leber und Magen tritt.

Meine Kliniktasche habe ich auch begonnen zu packen und alle benötigten Unterlagen sind schon darin verstaut. Allerdings bleibt mir schleierhaft, wie ich meine wenigen, an einer Hand abzählbaren Kleidungsstücke in die Tasche legen und gleichzeitig tragen soll. Tipps? (Außer neues Zeug kaufen? Denn das wird nicht getan, dafür bin ich dann doch zu geizig, schließlich ist es bald vorbei.) Abgesehen davon haben wir jetzt unser neues Auto bekommen, mit dem wir super zufrieden sind. Und weil das noch nicht genug ist, hat Daniel sein Motorrad verkauft und dafür eine neue Vespa gefunden.

Ich habe dafür einen neuen Staubsauger bekommen, damit ich mich mit dem alten, der schon auseinanderfällt, nicht mehr so plagen muss. Allerdings: Der neue plagt mich auch. Ab jetzt muss eben Daniel saugen. ;) Nach all unseren Neuanschaffungen warten wir jetzt also auf die Krönung und sind tagtäglich darauf gefasst, dass es losgeht. Unglaublich ungeduldig sind wir beide und ich freue mich sehr auf die Geburt. Gleichzeitig habe ich aber auch das Gefühl, dass ich nicht bereit bin und doch ziemlich überfordert sein werde …

Die letzten Dinge – wie das Babybauch-Shooting und der Gipsbauch – müssen noch erledigt werden (darüber dann hoffentlich nächste Woche mehr). Und dann habe fast ich nichts mehr zu tun, außer mich zu freuen. Vor allem, da unser Baby seit dieser Woche kein Frühchen mehr ist. Wenn es jetzt kommt, werden wir nicht mehr auf die Frühgeborenenstation verfrachtet!

Liebe Grüße von der Tonne und dem 3000-g-Baby

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