Noch schlimmer als Autokauf!

Noch schlimmer als Autokauf!

In der letzten Woche hat unser Nest noch mehr Form und Farbe angenommen. Das Inventar wächst. Wir sind zusammen mit Daniels Mama ins Hartan-Werk gefahren, um einen Kinderwagen auszusuchen. Zuvor waren wir in diversen Läden, haben viel gelesen und uns rundum informiert. Wir sind alle möglichen Wagen probegefahren, sind durch die Läden und über Hindernisparcours. Ja, so etwas gibt es. Man kann also Federung und alles Mögliche testen.

Nach ausgiebiger Recherche, während ich sämtliche Stühle probesaß und mich mit den gesamten Angebot des jeweiligen Ladens vertraut machte, entschieden wir uns für einen bestimmten Wagen. Und mit „wir“ meine ich Daniel. Ich gab nur meinen Senf dazu, welche Farben und Designs ich mochte. Ich kann euch sagen, es ist wirklich schlimmer als bei einem Autokauf. Aber endlich hatten wir einen Favoriten und mussten ihn nur noch kaufen.

Im Werk angekommen, merkten wir schnell, dass es doch keine so leichte Entscheidung werden würde, da uns auf einmal zwei verschiedene Wagen gefielen. Ein etwas schlichterer, den wir schon im Katalog gut fanden und für den wir uns im Vorfeld schon fast entschieden hatten. Und einen etwas ausgefalleneren mit einem orangefarbenen Gestell, der interessant, nicht langweilig und geschlechtsneutral aussah. Nach langem Hin und Her und mit der Hilfe von Daniels Mama entschlossen wir uns letztendlich für den ausgefalleneren. Hineingepackt wurde schließlich noch der Maxi-Cosi-Aufsatz, der Wintermuff für Mamas kalte Hände, die Wickeltasche und einiges mehr. Zack … und nach lächerlichen drei Stunden konnten wir unsere neue Errungenschaft ins Auto packen.

Papa hatte allerdings falsch gemessen und musste sich dann noch kurzerhand dafür entscheiden, dass wir nun ein neues Auto benötigen, um mehr Stauraum zur Verfügung zu haben. Die Entscheidung für den Kinderwagen war nicht nur so schwer wie bei einem Auto, sondern auch noch fast so teuer. Allerdings sind wir ja deshalb extra ins Werk gefahren, und der stolze Opa bestand schon bei der Verkündung der großen Neuigkeit darauf, dass er uns den Kinderwagen finanziert. Schließlich sei es sein erstes Enkelkind. Damit hilft uns mein Vater wirklich sehr.Das Angebot, den Wagen erst einmal bei Oma stehen zu lassen, lehnten wir beide zögernd ab, beide mit dem Hintergedanken, den Wagen in die Wohnung zu schleppen, um ihn dort noch eine Weile bewundern und zur Schau stellen zu können. Sein neues Auto stellt man schließlich auch nicht für sechs weitere Monate in die Garage. ;-) Danach ging es – zu Daniels Leidwesen – nochmal zu verschiedensten Einrichtungshäusern, um Kleinigkeiten und Deko zu besorgen. Jetzt haben wir schon alle wichtigen Besorgungen gemacht, und je mehr Form das Zimmer annimmt, desto realer wird unser nicht mehr ganz so kleines Wunder und umso ungeduldiger werden wir.

Außerdem hatten wir Besuch von Tanja, einer Freundin, die ich in New York kennengelernt hatte und die jetzt auch schwanger ist. Zusammen gingen wir shoppen und beratschlagten langweilige Schwangerschaftsdinge den lieben langen Tag. Wir sind eben doch wie alle anderen, obwohl ich mir immer geschworen hatte, nicht so zu werden, wenn ich mal schwanger bin. Pustekuchen. Es tut nämlich schon gut, darüber zu reden, wo es gerade zwickt und zwackt, und sich den einen oder anderen Tipp zu holen.

Am allermeisten jedoch haben wir uns alle auf den sogenannten „großen“ Ultraschall gefreut, bei dem das Kind von Kopf bis Fuß inspiziert und vermessen wird. Und am Ende bekommt man dann eine TÜV-Bewertung. – Nein, natürlich nicht. Aber dafür ein schönes Foto, das in unserem Fall leider ein wenig verschwommen ist, da der kleine Racker nur am Drehen und Trampeln und Turnen war, sodass ich mich auch kaum auf die Bilder konzentrieren konnte, die uns die Ärztin so schön zeigte und erklärte. Nach all den Vermessungen wurde uns mitgeteilt, dass unser Kind auf den Tag genau wächst. Das gab mir Aufschluss darüber, dass es nach der Sache mit dem vielen Turnen und nun auch mit der termingerechten Entwicklung noch mehr Gründe gab, warum es unmöglich mein Kind sein könnte. Ich meine, alle die mich kennen, wissen, wie sehr ich es mit Pünktlichkeit habe.

Wir haben auch den Magen, die Nieren, die Zehen und Finger gesehen. Die Haut über der Wirbelsäule (die uns zum Ausschluss einer Erkrankung verhalf) und das kleine Loch im Herzen, das sich bei der Geburt dann verschließt, waren superinteressant – vor allem, wenn man das mal an sich selbst sehen kann. In der Ausbildung konnte ich all das nur theoretisch im Unterricht über mich ergehen lassen, und nun erfahre ich es am eigenen Leib. Immer noch unglaublich, obwohl ich mittlerweile im sechsten Monat bin. Auch das Geschlecht darf man bei diesem Termin normalerweise erfahren, aber die Ärztin meinte dann am Ende der Untersuchung, dass sie froh sei, nicht suchen zu müssen, da sich das aufgrund des Bewegungsdrangs heute sehr schwierig gestaltet hätte.

Zur Belohnung für Papas Geduld wurde dann am Abend so feste gestrampelt, dass es sogar er spüren und man bei ganz genauem Hinschauen auch den Bauch wackeln sehen konnte. Wir freuen uns natürlich auf viele weite Kindesbewegungen, denn das nimmt uns jegliche Sorge und macht uns zu den – noch – entspanntesten Eltern der Welt.

Gruß und Kuss vom Turntalent und der stolzen Mama

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