Schwangerschaftsdiabetes?

Hilfe! Ich habe Diabetes!!!! Nein, zum Glück nicht. Aber für einige Tage musste ich mit diesem Gedanken leben. Meine Frauenärztin hat mir bei der letzten Untersuchung einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Es war nämlich der – standardmäßig bei jeder Schwangeren durchzuführende – Blutzuckerbelastungstest fällig. Hinter diesem sperrigen Begriff steckt ein ekliger Zucker-Drink mit Blutentnahme eine Stunde nach dessen „Genuss“. Am Abend rief mich dann die Praxis an, um mir mitzuteilen, dass die Werte über normal liegen und dass ich einen weiteren Test machen muss: Nüchtern, mit der doppelten Menge Zucker und mit mehreren Blutzuckermessungen.

Bis es soweit war, machte ich mich natürlich mehr oder weniger verrückt: Was, wenn ich wirklich den so genannten Schwangerschaftsdiabetes habe? Keine Süßigkeiten mehr? Kein Weizenmehl? Auf was muss man alles achten? Ist auch Obst schädlich? Auf jeden Fall muss die Krankheit behandelt werden. Denn unbehandelt kann sie zu Komplikationen führen, da das Baby sehr groß werden kann. Außerdem können Kinder von diabetischen Müttern später unter gesundheitlichen Problemen, z. B. einer Stoffwechselstörung, leiden.

Zwei Tage später durfte ich mir dann morgens um 8 Uhr auf nüchternen Magen 300 Milliliter Zuckersirup hinter die Bind gießen. Zuvor war mir Blut abgenommen worden. Weitere Blutabnahmen folgten eine und zwei Stunden nach dem Sirup. Dann hieß es warten: Was sagt wohl das Labor? Wenn nur einer der Werte erhöht ist, muss ich mich mit Hilfe eines Diabetologen mit der Krankheit auseinandersetzen, lernen, wie ich Zucker messe, und meine Ernährung anpassen. Ich muss zugeben, ich hatte eine Heidenangst davor. Einerseits vor dem Verzicht (was darf ich wohl alles nicht mehr essen?), andererseits vor der ständigen Kontrollprozedur, die man nicht vergessen darf und die für mich – die ich mich noch nie mit so etwas beschäftigt habe – eine Art von Stress bedeutet hätte. Ja, wenn eine meiner geneigten Leserinnen Diabetikerin ist, lacht sie sich jetzt sicher tot über mich: Alles halb so wild. Aber ich habe mir eben Sorgen gemacht.

Zum Glück stellte sich heraus, dass alle Werte in Ordnung waren. Was auch immer das falsche Ergebnis beim ersten Test ausgelöst hat. So steht auch künftig dem Croissant- und Schokoladengenuss nichts im Weg. Aber eines habe ich daraus gelernt: Maß halten! Ich bin was Süßigkeiten angeht zwar ohnehin niemand, der nicht auch mal Nein sagen kann, aber ich versuche jetzt, noch wesentlich besser aufzupassen, als vor diesem Schrecken.

Eure erkeichterte Karina

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