Spuren der Entbindung

Spuren der Entbindung

Langsam aber sicher werde ich wieder fit. Also „fit“ nicht im Sinne von Sport, Kondition, Muskeln und so – das wird noch lange dauern! So richtig mit Sport darf ich ja frühestens in einigen Monaten bis halbem Jahr wieder anfangen. Ich meine mit „fit“, dass die Beschwerden nach der Entbindung nach und nach zurückgehen.

Am schlimmsten waren die ersten Tage: Ich konnte kaum sitzen und gehen, weil nach dem Geburts-Marathon „unten rum“ alles angeschwollen war. Zum Glück bin ich von größeren Verletzungen verschont geblieben. Ich musste nur mit wenigen Stichen in der Scheide etwas genäht werden. Die größten Probleme haben mir daher in der ersten Woche die zu – entschuldigt die drastische Darstellung – hasel- bis walnussgroßen Geschwüren angewachsenen Hämorrhoiden gemacht. Durch das Pressen bei der Entbindung sind diese extrem groß geworden, was mich wahnsinnig behindert hat. Ganz abgesehen davon, dass sowas einfach weh tut… Zunächst war ich echt verzweifelt: Was soll ich machen, wenn die sich nicht zurückbilden!?!?! Zum Glück habe ich schon in der Klinik Zeug zum Behandeln bekommen: eine Creme und mit Otriven Nasenspray getränkte Pads. „Nasenspray?“, denkt ihr euch jetzt bestimmt. Ja! Hämorrhoiden sind nichts anderes als geschwollene Schleimhäute – wusste ich bis dahin auch nicht. Deshalb hilft der Wirkstoff beim Abschwellen. Außerdem haben die Dinger schön gekühlt.

Inzwischen bin ich aber fast beschwerdefrei. Dass das dann doch so schnell geht, hätte ich nicht gedacht. „Gutes Heilfleisch“ nennen Ärzte laut meiner Hebamme die Region um die weiblichen Genitalien. Zu Recht, wie ich jetzt erfahren durfte.

Natürlich habe ich noch Wochenfluss, der von der Wunde in der Gebärmutter herrührt, die die Plazenta hinterlässt. Aber das ist ganz normal, der wird mir noch einige Wochen erhalten bleiben. Wobei auch der nach der ersten Woche deutlich zurückgegangen ist. Tagsüber reichen inzwischen schon Slipeinlagen zum Auffangen.

Was mir auch noch einige Zeit bleiben wird ist der weiche Beckenboden. Der ist durch die Geburt extrem ausgeleiert, was sich vor allem beim Stehen und Gehen bemerkbar macht. Anfangs waren schon Minispaziergänge von ein paar 100 Metern eine Herausforderung für mich. Aber ich mache Fortschritte. Die Beckenboden-Gymnastik – meine Hebamme hat mir einige Übungen gezeigt, die ich im frühen Wochenbett schon machen kann – scheint anzuschlagen. In den letzten Tagen habe ich zum ersten Mal wieder einige „längere“ Spaziergänge geschafft. Ich kann zwar noch nicht schnell gehen, aber es wird immer besser – zum Glück.

Zusätzlich baut mich auf, dass ich in der Schwangerschaft kaum zugenommen habe. Ich muss eigentlich nur noch ein kleines Bäuchlein wieder wegbekommen, wenn ich wieder soweit hergestellt bin, dass ich mich an Sport versuchen kann. Eine tolle Bikinifigur im Sommer ist zwar nach wie vor utopisch, aber ich bin echt froh, dass ich nicht Unmengen von überflüssigen Kilos wieder runterschaffen muss. Das stimmt mich zuversichtlich und lässt mich den Frühling jetzt richtig genießen! :-D

Eure Karina

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