Verbote über Verbote

Verbote über Verbote

Eine Woche ist vorbei … und mit jeder weiteren, die vorüber zieht, bekommt man neue Ratschläge, Verbote und Hinweise. Jeder einzelne ist natürlich wichtiger und richtiger als der vorherige und alles soll man berücksichtigen. Natürlich will man beim ersten und eigenen Kind alles richtig machen, aber schon jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich sogar zu Daniel manchmal sagen muss: „Es reicht.“ Es gibt Tage, da fühle ich mich von allem angegriffen und jedem missverstanden und dann tritt die sturköpfige Leonie hervor und sagt ganz laut: „Lasst mich in Ruhe!“ Gesund essen, nichts heben, langsam machen, nicht zu früh einkaufen gehen, gesünder oder mehr oder weniger oder, am besten noch, im Kopfstand essen.

An vieles halte ich mich, aber da ich mein Leben ja leben will und die freie Zeit wenigsten ein bisschen auskosten möchte, sind wir erst einmal für 4 Tage nach London geflogen. Das tat mir richtig gut – und obwohl wir uns sehr langsam fortbewegt haben, konnten wir die ganze Stadt besichtigen. Und ich durfte sogar noch einmal das „König der Löwen“-Musical sehen. Das nenne ich musikalische Früherziehung. ;)

Auch esse ich hin und wieder verbotene Salami und vor einigen Wochen habe ich sogar ein wenig Räucherlachs gegessen. „So was tut die?“ werden sich nun einige fragen. Allerdings hatte ich die ersten 3 Monate mit starker Übelkeit zu kämpfen und ich war froh, wenn ich überhaupt etwas bei mir behalten konnte. Um ein wenig anzugeben: Ich habe mich fast ausschließlich von Obst und Gemüse ernährt, was ich auch immer noch tue. Und obwohl ich vor der Schwangerschaft mindestens 2x wöchentlich Döner aß, gelüstet es mich darauf gar nicht mehr. Lieber Herr Döner-Mann, ich vermisse Sie auch!

Diese besagte Übelkeit erreichte vor 2 Wochen ihren Höhepunkt, die mit Infusionen und von der Haltung über dem Klo bedingten Rückenschmerzen sogar im Krankenhaus endete. Ganz spannend fand all das unsere liebe Lotte, die mich zu jeder Tages- und Nachtzeit treu zur Toilette begleitete, was man vom Papa nicht behaupten konnte. Dem ging es nämlich allein deshalb schon schlecht, weil es mir so dreckig ging. Das tat mir dann wieder so leid, dass ich mein neues Hobby zur reinen „Frauensache“ erklärte. Lotte war ein super Beistand. Und wieder kamen gut gemeinte Ratschläge, die allesamt nicht halfen. Einzig und allein konnte ich mich meist auf mein Bauchgefühl verlassen, das mir klare Anweisungen erteilte. („Iss!“ – „Lass es bleiben!“ – „Ich werde dich nun für die nächste Stunde quälen!“ … Und so weiter und sofort.) Genug der Vergangenheit, jetzt bin ich unglaublich froh, dass es mir gut geht – und jetzt geht der entspannte Teil der Schwangerschaft los, wie mir alle Welt mitteilt. Ich glaube es mal und lass es mir gut gehen. Mit Salami in London. Außerdem vergeht der ein oder andere Tag, an dem ich meine Folsäure-Fischöl-Tabletten vergesse. (Ganz gefährlich, ich weiß – Folsäure ist doch so gut für Babys Gehirn!) Und man soll doch tun, was hilft. Ja, ja.

Als Kinderkrankenschwester habe ich in meiner Ausbildung schon vieles gesehen, was man sich niemals für seine Kinder wünscht und natürlich will auch ich nur das Beste; meist traf es nur die, die es gar nicht „verdienten“ (und erst recht nicht selbst verschuldet hatten). Doch hin und wieder, davon bin ich überzeugt, spielt die Natur eine bedeutend große Rolle, die auch meine Tabletten nicht beeinflussen. Ich bin froh, dass ich relativ entspannt bin, trotz der Ängste, die natürlich auch ich habe. Und so grüble auch ich bei jedem Ziehen in der Leiste oder leichten Schmerzen im Bauch darüber nach, für welche Krankheit oder Komplikation dieses jeweilige Symptom wohl ein Anzeichen sein könnte. Manchmal sind sich Krankenpfleger und Hypochonder schon erschreckend ähnlich. Leider haben wir 2 davon in einem Haushalt und deshalb wird hier ständig diagnostiziert ;)

Ich kann euch sagen, es ist immer noch nicht richtig bei mir angekommen … und ich kann es kaum erwarten, das leichte „Flattern“, von dem jeder redet, endlich in meinem Bauch zu spüren. Davon kann ich euch hoffentlich ganz bald berichten und ich versuche es dann für die, die dieses Gefühl auch noch nicht kennen, ein wenig deutlicher zu machen.

Ich wünsche euch eine schöne Woche … bis bald!

Grüße vom kleinen Wunder und mir,

Eure Leo

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