Voll verplant

Voll verplant

Unglaublich, wie schnell alles geht. Der Tag hat nur 24 Stunden, viel zu wenig, wenn man mich fragt. Und wieder bin ich drauf und dran, viel zu viel in einen Tag zu packen. Das Doofe ist nur, dass ich jetzt nicht mehr nur mich überfordere, sondern auch Mika unnötigem Stress aussetze. Am Freitag war ich nämlich mit meiner Nachbarin auf einem Babybasar. Da sie schwanger ist, durfte ich mit ihr und 500 anderen Schwangeren und verrückten Müttern schon einen Tag vor allen anderen in die überfüllte Halle – und mich um Klamotten, Stillzubehör, Kinderwägen und sonstige Utensilien schlagen. Der Horror, auch wenn man nicht schwanger und ohne Kind ist. Jetzt hatte ich aber meinen kleinen Mann dabei, der Hunger und keine Lust hatte, zwischen brüllenden Menschen umhergeschubst zu werden. Da sprach er mir aus der Seele – und so verließen wir die Halle nach 20 Minuten wieder. Das Doofe war nur, dass wir bis dorthin schon den ganzen Tag unterwegs waren und nach dem Stilltreff am Morgen, dem Mittagessen bei Oma und dem Dankeskartenverteilen dann doch ziemlich kaputt waren. Dass ich mich selbst wieder überfordert hatte, war die eine Sache … aber der arme Mika war noch eine ganze Weile gestresst und auch die Nacht über ziemlich unruhig. Da hatte ich ein richtig schlechtes Gewissen – und merkte: ich muss noch einiges lernen und wissen, was meinem kleinen Mann gut tut und was nicht. In letzter Zeit sind die Tage zwiegespalten. Er schläft jetzt immer länger in seiner Wiege, wenn ich ihn tagsüber dort hineinlege, nachdem er auf meinem Arm eingeschlafen ist. Allerdings benötigt es auch mehr Anstrengung ihn zu beruhigen, wenn er erst einmal schlecht drauf ist. Und so sitze ich stundenlang wippend auf der Couch oder meinem Petsy Ball und schaukle, was das Zeug hält, während ich – atemberaubend schön, sag ich euch – alle Kinderlieder plus Phil Collins‘ „You’ll be in my heart“ zum Besten gebe. Entgegen aller Erwartungen findet der Kleine es ganz wunderbar, und selbst wenn er unermüdlich versucht, seine Augen am Zufallen zu hindern, sitze ich letztendlich am längeren Hebel. Ich hätte nie gedacht, dass ich doch so geduldig sein kann. (Außer nachts, das zählt dann nicht.) Abgesehen davon bin ich so verliebt, dass ich dem jungen Mann praktisch gar nicht sauer sein kann. Und da ich dann doch eine typische Mama bin und weiß, dass der Kleine liebend gerne badet, habe ich einen Badesitz für Babys in Liegeposition gekauft, den wir auch schon ausprobiert haben. Ein Wunder – er kam ganz super an … und jetzt muss man Mika gar nicht mehr festhalten. Er kann strampeln wie ein Fisch! Das Baden war auch nötig, da Daniels Schwester und ich die glorreiche Idee hatten, am Wochenende eine Kürbissuppe zu machen. Und da wir im Internet ein Foto gesehen hatten, haben wir die noch glorreichere (gibt es eine Steigerung von glorreich?) Idee gehabt, Mika in den ausgehöhlten Kürbis zu setzen. Sie fand die Idee gut. Ich fand die Idee gut. Und das war es dann auch. Doch selbst Mika fand unser kindisches Vorhaben irgendwann witzig und machte ganz toll bei unserem Amateur-Shooting mit. Die andere Hälfte des Wochenendes haben wir dann wieder mit sinnvolleren und vor allem reiferen Dingen verbracht: Wir haben eine Hochzeitsmesse besucht. Ja genau, wir beginnen jetzt, unsere Hochzeit zu planen. Nachdem eine meiner besten Freundinnen selbst vor kurzem einen Antrag bekommen hat und wir jetzt gemeinsam durch den Graus müssen. Na gut, sie sieht das alles eher als Spaß. Und ich bewundere, dass es Menschen gibt, die tatsächlich kreativ sind. Wie die Planung voran geht, lasse ich euch in den nächsten Wochen ganz sicher wissen. Bis dahin, macht es gut. Die kindische Mama und das Kürbisbaby

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