Willkommen im Leben!

Willkommen im Leben!

Ich konnte es kaum glauben – und hätte nie gedacht, dass ich es tatsächlich bis zum geplanten Kaiserschnitt-Termin schaffe. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend und ich war absolut am Limit. Unsere Prinzessin saß seit Wochen mit dem Po nach unten im Schneidersitz in meinem Bauch, während unser dritter Stammhalter eine Runde nach der anderen drehte und in den letzten Wochen bei den Ultraschall-Untersuchungen immer wieder eine andere Position eingenommen hatte. Laut der Ärzte waren beide bis zum letzten Tag bestens versorgt und gut gewachsen. Geschätzt wurden beide auf mindestens 2.500 g, was für Zwillinge schon ein stattliches Gewicht in der 37. Schwangerschaftswoche ist. Ein Tag vor dem geplanten Kaiserschnitt wurden wir im Krankenhaus über den Eingriff und den Ablauf genau informiert und im Kreißsaal zum letzten Mal ans CTG angeschlossen. Per Ultraschall wurde geschaut und festgelegt, dass unser Mädchen zuerst geholt werden soll. So langsam stieg die Aufregung … und eine unruhige letzte Nacht zu Hause als vierköpfige Familie brach an. Da wir schon am nächsten Tag um 7 Uhr im 30 km entfernten Krankenhaus erscheinen sollten, durften unsere beiden großen Kids die Nacht bei den Großeltern verbringen. Umso näher der Zeitpunkt rückte, desto nervöser und aufgeregter wurden wir. Im Kreißsaal angekommen war es endlich soweit! Da wir an diesem Tag der einzige geplante Kaiserschnitt waren, mussten wir zum Glück nicht lange warten. So wurde ich direkt auf die OP vorbereitet. Ich hatte mich für eine Spinalanästhesie entschieden, damit ich die Geburt unserer Mäuse bewusst miterleben kann und mein Mann uns begleiten darf. Ein mehrköpfiges OP-Team stand für uns bereit. Für unsere Babys waren ebenfalls zwei Teams vor Ort, um sie direkt in Empfang zu nehmen und zu untersuchen. Die Betäubung war unkompliziert und wirkte schnell. Alte Erinnerungen kamen wieder hoch, da ich auch bei unserem zweiten Kind während des Kaiserschnitts vor 8 Jahren bei Bewusstsein war. Die Spannung stieg. Das Ruckeln und Ziehen an meinem Bauch spürte ich zwar, empfand ich aber nicht unangenehm. Kurz nach 8 Uhr war es dann endlich soweit und unser Mädchen wurde mit dem Po zuerst aus meinem Bauch gezogen. Sie wurde direkt abgenabelt und uns einen kurzen Moment gezeigt. Sie schrie nicht, was mich im ersten Moment irritierte. Doch dann hörten wir aus dem Nebenzimmer endlich Babygeschrei. Alles war gut! Ich kam gedanklich gar nicht so schnell hinterher, da wurde unser Sohn mit einer Glückshaube auf dem Kopf geboren und schrie sofort. Auch er wurde uns kurz gezeigt, bevor er mit dem zweiten Kinderarzt-Team im Nebenraum verschwand. Unsere Gefühle fuhren Achterbahn. Wir waren so erleichtert, dass beide endlich auf der Welt waren. Ist alles in Ordnung? Sind beide gesund? Sind sie – obwohl sie noch als Frühchen gelten – fit genug, um mit mir auf die Wöchnerinnen-Station zu kommen? Kurze Zeit später dann die Entwarnung: Beide sind wohlauf, gesund und munter! Wir waren sehr erleichtert und die Anspannung fiel langsam von uns ab. WILLKOMMEN IM LEBEN, Sophie und Marlon! Unsere Gefühle, die uns überkamen, kann ich gar nicht in Worte fassen. Auch wenn wir nun schon zum dritten Mal das Wunder der Geburt erleben durften, ist es doch jedes Mal faszinierend und unbeschreiblich. Unsere Mäuse wurden in Handtüchern gewickelt wieder zu uns gebracht. Nachdem die OP beendet und ich wieder zugenäht war, ging es mit unseren kleinen wunderschönen Babys wieder in den Kreißsaal. Dort hatten wir nun die Zeit, Sophie und Marlon näher kennenzulernen und zu kuscheln. Mein Mann und ich hatten jeweils ein Baby auf unseren nackten Oberkörpern. Das war ein so wahnsinnig schönes Gefühl und wir haben es sehr genossen! An den beiden konnten wir uns gar nicht satt sehen. Wir waren dankbar und so voller Liebe … und haben alles andere um uns herum vergessen. Nach etwa 2 Stunden Kuscheln und Kennenlernen wurden beide gewogen und vermessen. Unsere Maus (im Foto oben seht ihr sie links) brachte sogar fast 2.800 g auf die Waage und der kleine Mann wog knapp 2.500 g – bei jeweils 46 cm. Nachdem sie angezogen waren, wurden wir auf unser Zimmer in der Wöchnerinnen-Station geschoben und beide, eng aneinandergekuschelt, in ein Bettchen gelegt. Und nun dürft ihr gespannt sein: In meinem nächsten Beitrag berichte ich euch über das erste Aufstehen nach der OP, die ersten Tage und Nächte mit unseren Zwillingen und auch über meinen Baby-Blues … Bis bald, eure Karin

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