Zwischen Freude und Bangen

Zwischen Freude und Bangen

„Einer schreit immer!“ Marlon und Sophie gelingt es tatsächlich sehr häufig, sich abwechselnd zu melden. So schaffe ich weiterhin im Haushalt grundsätzlich weniger, als ich mir tagtäglich vornehme. Langsam lerne ich aber, einfach mal etwas liegen zu lassen und die Prioritäten auf die Kinder zu setzen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben oder nervös zu werden. Ich bin sehr froh, dass ich die Rolle der Vierfachmama in vollen Zügen genießen kann. Trotz Schlafmangel stehe ich jeden morgen auf und habe direkt ein Lächeln im Gesicht, sobald ich meine Mäuse sehe. Die Kunst ist es, nicht genervt zu sein und ruhig zu bleiben. Auch wenn beide im Duett unser Wohnzimmer beschallen, bleibe ich recht entspannt und beruhige meine Mäuse mit Singen, Kuscheln oder Tragen. Zum Glück werden beide meistens sehr schnell ruhiger. Nur Marlon quält sich weiterhin mit Bauchschmerzen. Menschenbabys sind nicht nur Säuglinge, sondern auch Traglinge. Aus der Evolution heraus ist es ganz natürlich, dass sie nah am Körper der Mutter sein möchten, da sie sich dort sicher und geborgen fühlen. So habe ich geplant, mir eine Trageberatung zu gönnen. Hierbei werde ich verschiedene Tücher, Wickeltechniken und Tragehilfen testen, um für mich und die Kinder das passende Produkt zu finden. Dadurch erhoffe ich mir auch, dass ich wieder beide Hände frei haben werde, um im Haushalt mehr schaffen zu können. Das Stillen ist mir viel zu zeitaufwendig, da beide sehr gemütliche Trinker sind. Tandem-Stillen ist mir zu kompliziert. So pumpe ich weiterhin jede Mahlzeit ab. Bis jetzt reichte meine Muttermilch für beide, doch mittlerweile trinken sie so viel, dass ich mit der Produktion nicht mehr ganz hinterherkomme. Trotz Stilltee, Malzbier und Bockshornkleekapseln, was die Milchproduktion anregen und vermehren soll, reicht es nicht mehr ganz. Damit habe ich mich abgefunden – und kein Problem mehr, die letzte Mahlzeit durch eine Pre-Nahrung zu ersetzen. Langsam werde ich im Alltag routinierter. Trotzdem bin ich sehr froh, dass meine Schwiegereltern größtenteils den Fahrdienst der beiden großen Kinder übernehmen. Julian und Jannis sollen wegen ihrer kleinen Geschwister nicht zurückstecken müssen. So werden sie von der Schule geholt oder zum Sport gebracht. Das erleichtert es mir sehr, da der Aufwand mit zwei Babys immer recht groß ist, beide reisefertig zu machen und in den Maxi Cosis mitzuschleppen. Ich war sehr gespannt auf den U3-Termin beim Kinderarzt. Wie viel sind sie gewachsen? Haben sie genug zugenommen? Mein Mann hatte sich extra Zeit genommen, um uns zu begleiten. Ich war davon ausgegangen, dass wir nicht lange unterwegs sein werden und nach der Untersuchung recht zeitnah wieder zu Hause sind. Doch es kam leider anders als gedacht – zunächst war der Arzt sehr zufrieden mit der Entwicklung beider. Dass sie über 3 Wochen zu früh auf die Welt kamen, ist nicht zu merken. Das macht uns sehr froh! Doch während des Hüft-Ultraschalls protestierte Marlon lauthals und seine Haut lief dabei blau an. Unser Kinderarzt war plötzlich sehr besorgt und sagte uns, dass dies auf einen Herzfehler hindeuten kann. Was für ein Schreck! So rief er direkt in der Kinderklinik an, um uns anzukündigen. Wir sollten unverzüglich dort hinfahren, um Marlons Herz von einem Kinderkardiologen untersuchen zu lassen. Zum Glück war mein Mann dabei, denn ich wurde sehr nervös und bekam etwas Angst. Dort angekommen, mussten wir eine ganze Weile warten, bis wir aufgerufen wurden. Zwischenzeitlich habe ich beide gestillt, da ich keine Milch mitgenommen hatte und auch die Milchpumpe zu Hause stand. In diesem Moment war ich wieder froh, dass beide im Notfall auch aus der Brust trinken können. Endlich kamen wir an die Reihe. Erst wurde ein EKG geschrieben, Blutdruck gemessen und die Sauerstoff-Sättigung im Blut kontrolliert. Nach dem Herz-Ultraschall gab es dann endlich Entwarnung! Marlons Herz ist völlig gesund! Er hat nur ein kleines Loch im Herz, welches nicht schlimm ist und noch zuwachsen wird. Uns ist ein Riesenstein vom Herzen gefallen. Den besorgten Kinderarzt haben wir natürlich direkt informiert. Was für eine Aufregung … Besonders stolz bin ich auf meinen ältesten Sohn Julian, da er mir oftmals beim Füttern hilft oder seine Geschwister bespielt. Er hat einen tollen Umgang mit ihnen und trägt sie gekonnt durch die Wohnung. Gerade zu Sophie entwickelt sich ein ganz besonderes Verhältnis. Sie lacht so viel mit Julian wie mit keinem anderen von uns. Das macht ihn sehr stolz. Mittlerweile lachen uns beide Babys ganz bewusst an. Der erste Moment jeweils war so schön und hat bei mir ein paar Tränchen der Rührung hervorgezaubert! An Ostern waren wir bei meinen Schwiegereltern zum Brunch eingeladen. Leider passen wir nicht alle in ein Auto. So mussten wir uns auf beide Autos aufteilen. Glücklicherweise sind es nur wenige Kilometer. Trotzdem freue ich mich schon auf die Lieferung des bestellten 7-Sitzers. Doch einige Wochen müssen wir noch warten … Meine achtjährige Nichte ist ganz verzückt vom neuen Familienzuwachs und kuschelte viel mit unseren Mäusen. Beide haben sich von ihrer besten Seite gezeigt. Auch ich konnte ganz entspannt frühstücken, während beide friedlich geschlafen haben. In meinem nächsten Blog-Beitrag berichte ich euch unter anderem über eine Familienfeier und über die Vorbereitungen zwischen Pampers und Fläschchen. Bis dahin liebe Grüße Eure Karin

Kommentare (0)

Schreiben Sie ein Kommentar

Die mit einem Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.