Mein Baby kommt nachts nicht zur Ruhe. Ist das normal? Was kann ich tun?

Mein Baby kommt nachts nicht zur Ruhe. Ist das normal? Was kann ich tun?

Mein Baby kommt nachts nicht zur Ruhe. Ist das normal? Was kann ich tun?

Eine der häufigsten Fragen in meinen Beratungen, gerade von Eltern sehr junger Babys ist: Mein Baby kommt nachts nicht zur Ruhe. Ist das normal? Was kann ich tun?

Das Wichtigste vorab:

Ja, unruhiger Babyschlaf, gerade in den ersten Monaten ist (leider) normal! Warum?

Versetzen wir uns doch mal in die Lage der Kleinen: Monatelang lagen sie geborgen und geschützt im engen Mutterleib. Die Umgebung und die Geräuschkulisse waren stets die Gleiche. Im Mutterleib ist es im Übrigen sehr laut.

Nun kommen sie in unsere Welt: Es ist hell und ruhig. Und zudem ist die Enge und das damit verbundene Geborgenheitsgefühl nicht mehr vorhanden. Sie wissen nicht, wohin mit ihren Gliedmaßen und selbst wenn sie es wüssten, haben sie noch keine koordinierte Kontrolle über diese. Hinzu kommt noch der angeborene Moro-Reflex, welcher die Kleinen gern immer wieder aus dem Schlaf reißt.

Mit zunehmendem Alter gewöhnen sich die Kleinen immer mehr an die neue Welt. Natürlich brauchen sie aber weiterhin viel Nähe und Geborgenheit. Mit voranschreitender Entwicklung kommt jedoch noch etwas weiteres hinzu: die Motorik. Sie lernen ihre Gliedmaßen gezielter zu bewegen, sich zu drehen, zu krabbeln, zu stehen und irgendwann auch zu laufen. Das alles geschieht in ganz kurzer Zeit und dies muss geübt, aber auch vor allem verarbeitet werden. Aber nicht nur motorisch entwickeln sie sich weiter. Auch kognitiv tut sich sehr viel in äußerst kurzer Zeit.

Und wann verarbeitet man Dinge? Natürlich im Schlaf!

Daher ist dieser, abgesehen vom Tiefschlaf, häufig sehr unruhig und störanfällig. Auch das „Loslassen“ von der aufregenden, neuen Welt wird zunehmend immer schwerer. Warum auch schlafen, wenn doch alles so neu und spannend ist?! Nun verstehen wir vielleicht etwas mehr, warum unsere Kleinen unruhig schlafen.

Aber nun zu der Frage: Was kann ich tun? Wie kann ich meinen Schatz unterstützen leichter in den Schlaf zu finden und ruhiger zu schlafen?Gerade in den ersten 4 Lebensmonaten macht es häufig Sinn das Gefühl des Mutterleibs noch etwas länger aufrecht zu erhalten.

Das bedeutet: “Enge” und damit Geborgenheit schenken.

Das gelingt klassisch auf dem Arm, in eine Babytrage oder durch das Pucken (mit einem Wickeltuch). Gerade im Schlaf geben wir unseren Kleinen durch das Pucken ihr vertrautes Gefühl der letzten Monate im Mutterleib zurück. Ebenso wird der Moro-Reflex unterdrückt. Das funktioniert nachts, aber auch beispielsweise beim Schlaf im Kinderwagen, wo sich die Kleinen häufig sehr “verloren” in der großen Wanne fühlen.Das Pucken kann so lange angewandt werden, bis sich die Kleinen selbstständig drehen können. Dies ist meist um den 4. Lebensmonat herum der Fall. Anschließend sollte der Pucksack aus Sicherheitsgründen entwöhnt werden, z.B. durch vorübergehendes einarmiges Pucken.

Und danach?

Die Kleinen schlafen nun mindestens das komplette erste Lebensjahr – ebenso aus Sicherheitsgründen – in einem Schlafsack (optimal geeignet ist das ALVI Baby-Mäxchen). Darüber hinaus können ein Schlummer-Nestchen oder eine Nestchenschlange die körperliche Begrenzung des Pucksacks nun unterstützend ablösen.

All diese wunderbaren Hilfen können Kindern und Eltern den Alltag und vor allem den Schlaf enorm erleichtern, gerade mit dem Pucken habe ich persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht. Am Ende des Tages geht es aber nicht wirklich um Textilien oder Techniken. Was für unsere Kleinen wirklich zählt sind Verständnis, Nähe und Geborgenheit! All dies schafft (Ur-)Vertrauen, Sicherheit und infolgedessen Entspannung. Und nur entspannte Kinder finden leicht in den Schlaf und können problemlos ein- und weiterschlafen. Leider werden wir häufig von außen verunsichert, was gut für uns und unsere Kinder ist, und wann wer wie viel schlafen MUSS.

Die gute Nachricht: Die Natur hat uns diese unbedingte Liebe zwischen Eltern und Kindern geschenkt. Wir müssen eigentlich nichts anderes tun, als auf unser Herz und unsere Intuition zu hören, um herauszufinden, was gut für unsere Kinder ist. Entspannte Eltern, entspannte Kinder.

Den Rest erledigt die Zeit! Genießt die Zeit, in der sie euch noch sehr brauchen, sie ist so schnell vorbei und kehrt in dieser Form nie mehr zurück.

Ein Beitrag von Babyschlafberaterin Caroline Helming.

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